Google: Viele Regierungen greifen nach Nutzerdaten

Google gibt jedes Jahr im sogenannten Transparency Report bekannt, wie viel Nutzerdaten auf ganz legalem Weg von Regierungen rund um den Globus beim Internet-Konzern abgerufen werden. In drei Jahren haben sich die Anfragen verdoppelt.
Google, Nutzerdaten, Datencenter
Regierungen werden neugieriger
Die anhaltenden Nachrichten rund um den globalen Spähskandal der NSA hat die Aufmerksamkeit für Datenschutz-Themen geschärft. Aber auch ohne zweifelhafte Methoden können Regierungen Daten von Nutzern bei den Internet-Konzernen abfragen. Von dieser Methode der Informations-Beschaffung wird nach einem neuen Bericht von Google reger Gebrauch gemacht. Google Transparenzbericht 2013Google Transparency Report: Nicht alle Daten dürfen gezeigt werden Seit 2010 teilt Google ganz öffentlich mit, wie viel personenbezogene Daten von Regierungen angefordert werden. Der neuste Report zeigt eine Steigerung von über 100 Prozent im Zeitraum von drei Jahren. Waren von Juni bis Dezember 2009 noch rund 12.000 Nutzerdaten bei Google abgefragt worden, sind von Januar bis Juni 2013 fast 26.000 Anfragen zur Übermittlung von User-Informationen gestellt worden.

Google betont, dass diese Steigerung natürlich auch auf ein generelles Wachstum der Nutzerzahlen zurückzuführen sei. Allerdings habe man auch von so vielen verschiedenen Regierungen wie niemals zuvor Anfragen zur Übermittlung von Nutzerdaten erhalten.

Die US-amerikanische Regierung holt sich auf diesem Weg im Vergleich zum Rest der Welt mit Abstand die meisten Informationen ab. So sind von den Anfragen, die in der ersten Jahreshälfte 2013 gestellt worden waren, fast 11.000 aus den USA erfolgt.

Welche Aussagekraft dieses Zahlen haben, kann nur schwer beurteilt werden. Wie Google mitteilt, dürfen nicht alle Anfragen bekannt gemacht werden.

Platz 3 bei der User-Daten-Abfrage: Deutschland
Interessant ist auch ein weiterer Blick auf die Spitzenliste der Länder, die von Google Daten der Nutzer erhalten wollen.

Während Länder wie Polen, Australien und Spanien weit unter 1000 Anfragen an Google gestellt haben, hatte die deutsche Regierung insgesamt 2311 Mal Nutzerdaten bei Google angefragt. Damit haben nur die Regierungen der USA und von Indien mehr Informationen bei dem Internet-Konzern abrufen wollen als Deutschland.

Google Transparenzbericht 2013Google Transparenzbericht 2013Google Transparenzbericht 2013Google Transparenzbericht 2013

Die Anzahl der Fälle, bei denen Google tatsächlich Informationen weitergibt, geht zumindest hierzulande im selben Zeitraum aber zurück. War 2010 auf 76 Prozent aller Anfragen eine Übermittlung personenbezogene Daten erfolgt, sind im ersten Halbjahr 2013 bei nur 48 Prozent der Anfragen Informationen an die deutschen Behörden weitergegeben worden.

Google veröffentlicht alle Daten des Transparenzberichts auf einer eigenen Homepage.
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