Telekom will Datenschnüffeleien für die gute Sache

Die zahlreichen Spuren, die Nutzer im Netz hinterlassen, sind nicht zwingend eine Gefahr für den Datenschutz, sondern können auch zu positiven Zwecken eingesetzt werden - heißt es Seitens der Deutschen Telekom.
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Deutsche Telekom
In einer Stellungnahme zur Sache zeigt sich Reinhard Clemens allerdings ambivalent. Kritisch sieht er vor allem die Aktivitäten anderer Unternehmen. Die Bereiche, die in seinem eigenen Tätigkeitsbereich liegen, sollen hingegen große Chancen bieten, für die man nur das Vertrauen der Nutzer gewinnen müsse.

"Die Meldungen über datenschutzrechtlich bedenkliche Aktionen durch Internetunternehmen häufen sich", weiß Clemens zu berichten. Google habe für Street-View-Aufnahmen den Datenverkehr ungeschützter drahtloser Netzwerke mitgeschnitten und unter anderem E-Mails und Internetadressen erfasst. Forscher der Universität Cambridge konnten über neue Analysemethoden der 'Gefällt mir'-Angaben in Facebook auf Geschlecht, persönliche Orientierung oder politische Gesinnung schließen, führte er weiter aus.

Aber auch, dass Marktforscher verkünden, dass sie mobile Daten von Smartphones erheben und verknüpfen wollen. "Und Google schließlich arbeitet an einer Brille, mit der sich unbemerkt Fotos oder Videos aufnehmen und sofort ins Internet laden lassen", warnte Clemens. "Dies ist eine - schlechte - Seite der Technologiemedaille."

Er weißt aber auch auf eine andere - "gute" - Seite hin. Hier würden Informationstechnologien immense Fortschritte und Vorteile für Verbraucher und Unternehmen erschließen. "Dies gilt für Cloud Computing wie für Intelligente Netze - oder für Big Data, der Analyse von Massendaten aus zum Beispiel Facebook, Twitter und Co.", erklärte der Manager.

Von diesem neuen Trend erhoffen sich Unternehmen Wettbewerbsvorteile, in dem sie etwa schneller auf Bedürfnisse ihrer Kunden reagieren und ihnen genauer denn je individualisierte Angebote machen können. "Aber liegt darin der einzige - fragwürdige - Nutzen für den Verbraucher? Sicher nicht! Beispielsweise in der Medizin können dank Big Data oder Cloud Computing ganz neue Erkenntnisse gewonnen werden - zum Wohl der Patienten", führte er weiter aus.

Als Beispiel führt er ein israelisches Unternehmen an, das mit Big-Data-Methoden Diskussionsbeiträge von Patienten zu neuen Medikamenten aus Verbraucherforen, Blogs und anderen Social-Media-Plattformen im Internet auswertet. Dieses leitet daraus ab, welche Nebenwirkungen - die bis dato nicht bekannt waren - durch ein neues Medikament auftreten. Gesundheitsbehörden können so schneller als bisher auf kritische Nebenwirkungen reagieren.

Voraussetzung für solche Anwendung sei es, dass Verbraucher die Kontrolle über ihre persönlichen Daten behalten. Daher müsse jede Technologie immer auch unter Gesichtspunkten des Verbraucherschutzes betrachtet werden. "Nur so schaffen Anbieter von Internet- und Informationstechnologien auf Dauer Vertrauen, indem sie ohne Wenn und Aber auf eine Kultur des Einverständnisses setzen", sagte Clemens.
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