Eurokrise lässt deutsche Elektronikbranche boomen

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie haben zur Jahresmitte wieder angezogen. Die Branche kann sich dabei vor allem über die anhaltende Euro-Krise freuen. Denn diese entwertet die europäische Währung im internationalen Vergleich und kurbelt somit die Bestellungen aus Übersee an. Mit 13,4 Milliarden Euro hat das Exportvolumen im Juni 2012 ihren Vorjahresstand deutlich um achteinhalb Prozent übertroffen. "Es war der bislang höchste Juni-Exportwert überhaupt", sagte Andreas Gontermann, Chefvolkswirt beim Branchenverband ZVEI. "Im gesamten ersten Halbjahr 2012 sind die Elektroexporte um dreieinhalb Prozent auf 78,4 Milliarden Euro gestiegen und haben ebenfalls eine neue Höchstmarke erzielt."

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland haben im Juni dieses Jahres um fünf Prozent auf 10,9 Milliarden Euro und in den ersten sechs Monaten 2012 um zweieinhalb Prozent auf 66,2 Milliarden Euro zugelegt. Der Überschuss der Exporte über die Importe belief sich im ersten Halbjahr 2012 damit also auf 12,2 Milliarden Euro - ein Plus von neun Prozent gegenüber Vorjahr.

Nach zuletzt sieben rückläufigen Monaten sind die deutschen Elektroexporte nach China im Juni wieder kräftig um 13 Prozent gestiegen. Zwischen Januar und Juni dieses Jahres summierten sie sich auf 5,7 Milliarden Euro - ein Minus von drei Prozent gegenüber Vorjahr. "Vor allem die Ausfuhren in die USA und nach Japan haben im ersten Halbjahr 2012 überdurchschnittlich zum Exportwachstum beigetragen", wusste Gontermann zu berichten. Erstere sind um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 6,4 Milliarden Euro gewachsen, letztere um 22 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Während die Exporte nach Übersee durch die Eurokrise geradezu explodieren, läuft es auf dem europäischen Binnenmarkt hingegen schlecht. Insbesondere die besonders stark betroffenen Länder in Südeuropa können nicht mehr so viel Einkaufen wie einst.

Zwar legten die Ausfuhren ins gesamte Europa insgesamt von Januar bis Juni um zwei Prozent auf 49,1 Milliarden Euro zu, allerdings gingen die Lieferungen in die Eurozone um zweieinhalb Prozent auf 25,2 Milliarden Euro zurück. Die Exporte nach Italien nahmen um 9 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro ab, die nach Spanien um 8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Aber auch im Ausfuhrgeschäft mit Frankreich gab es ein Minus von 4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Chip, Halbleiter, Platine Chip, Halbleiter, Platine Jiahui Huang / Flickr
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