Forscher entwickeln universelles Datenbank-System

Informatiker der Universität des Saarlandes haben es sich zum Ziel gesetzt, ein universelles Datenbanksystem zu entwickeln. Ein entsprechendes theoretisches Konzept dafür liegt bereits vor. In den kommenden Monaten geht es nun an die praktische Umsetzung.
Ziel der Forscher ist es, insbesondere IT-Infrastrukturen in Unternehmen zukünftig weniger komplex und preiswerter zu machen, teilte die Universität mit. "Für Datenbanksysteme geben große Unternehmen viel Geld aus, weil sie die tragende Säule fast jeder Unternehmensanwendung sind. Oft müssen gleich mehrere Systeme angeschafft werden, weil die Anwendungen zu unterschiedlich sind", erklärte Jens Dittrich, Professor für Informationssysteme der Universität des Saarlandes.

Wenn ein Unternehmen nur Kundendaten oder ein Lagerhaus verwalten will, greift es meist auf ein zeilenorientiertes Datenbanksystem, einen "Row Store" zurück. Darüber werden etwa die verkauften Produkte verbucht oder die Gehaltslisten der Mitarbeiter geführt. "Wenn der Firmenchef aber analysieren möchte, wie hoch sein Umsatz im letzten Quartal war oder wie sich die Altersstruktur seiner Mitarbeiter entwickelt, dann reicht das zeilenorientierte Datenbanksystem oft nicht aus. Für komplexere Anfragen sind spaltenbasierte Datenbanksysteme, so genannte Column Stores, erforderlich", so Dittrich.

Noch höhere Ansprüche werden an Datenbanksysteme gestellt, die zum Beispiel Flughäfen oder den Zugverkehr überwachen. Sie müssen ständig Daten abgleichen und innerhalb von Millisekunden reagieren, um Kollisionen zu verhindern. Dort sind so genannte Data Stream-Systeme im Einsatz.

Dies macht es in vielen Bereichen erforderlich, mehrere spezialisierte Datenbanken parallel zu betreiben. In Saarbrücken arbeitet man deshalb jetzt an einem Prototypen des neuen Datenbanksystems, dass flexibel alle Modelle in sich vereint. Die Software soll selbst herausfinden, welche Anforderungen die Umgebung stellt und welche Anpassungen dafür notwendig sind.

Dies biete den Unternehmen auch den Vorteil, dass sie die Daten zwischen den Systemen nicht mühsam abgleichen müssten und man Grenzfälle, die in keines der bisherigen Systeme passten, besser unterstützen könne. "Damit dieses System in der Praxis angewendet werden kann, ist jedoch noch einige Forschungsarbeit zu leisten", so der Informatiker. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die praktische Umsetzung des erarbeiteten Konzepts aus einem Etat für die Umsetzung von Forschungsergebnissen für eine wirtschaftliche Verwertung mit 1,1 Millionen Euro.
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