Tauss: "Killerspiele"-Verbot ist "populistischer Unfug"

Recht, Politik & EU Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss hat in einem offenen Brief den Beschluss der Innenministerkonferenz zum Verbot von gewaltbeherrschten Spielen scharf kritisiert. Er habe mit "großem Erstaunen und mit noch größerer Irritation" von der aktuellen Beschlussfassung erfahren. "Mit Ihrer weiterhin aufrechterhaltenen Forderung ignorieren Sie nicht nur fundierte Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, sondern Sie blenden geradezu fahrlässig auch die geltende Rechtslage aus und diskreditieren und kriminalisieren Jugendliche und einen höchst innovativen Wirtschaftszweig", so Tauss.

In seinem Schreiben beruft sich der Abgeordnete auf verschiedene wissenschaftliche Studien, die teils auch von der deutschen Politik in Auftrag gegeben wurden. Diese sollten untersuchen, welche Wirkung gewalthaltige Computerspiele auf jugendliche Gamer haben und ob zwischen solchen Computerspielen und realen Gewalttaten ein direkter Zusammenhang zu sehen ist.

"Als eines der Ergebnisse aller seither durchgeführten Anhörungen und Expertengespräche lässt sich festhalten, dass sich eine solche Kausalität wissenschaftlich nicht nachweisen lässt und sie demnach, auch im Falle Winnenden, falsch und herbeigeredet ist", erklärte Tauss.

Bereits jetzt sei gemäß § 131 StGB ein Verbot von Medien vorgesehen, die Gewalt verherrlichen, verharmlosen oder die Menschenwürde verletzen - dies auch im Hinblick auf "menschenähnliche Wesen". Wohl wissend, dass das Strafgesetzbuch im § 131 ein generelles Verbreitungs- und Herstellungsverbot von Medien unter den beschriebenen Prämissen vorsieht, werde jetzt wieder so getan, als ob es Handlungsbedarf gebe.

"Dies verschärft allenfalls Politikverdrossenheit, die auch entstehen kann, wenn der Staat so tut, in der Vergangenheit nichts unternommen zu haben. Gleichzeitig werden in geradezu verantwortungsloser Weise junge Menschen diskreditiert. Gamer sind keine Amokläufer", erklärte der Politiker.

"Ich fordere von den Innenministern aller Parteien endlich eine Sachdebatte statt der Herstellung und Verbreitung populistischen Unfugs und freue mich daher ausdrücklich, dass wenigstens in den Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen offensichtlich Fachkunde zu diesem Thema vorhanden ist", schloss Tauss sein Schreiben ab.
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