Sony: Doch keine Gebühr für PCs ohne "Crapware"

Hardware Die Begriffe "Crapware" oder "Bloatware" sind vielleicht nicht jedem Anwender bekannt, mit dem, was sie beschreiben, hatte aber wahrscheinlich jeder Käufer eines neuen Fertig-PCs schon ein Mal zu tun. Sie beschreiben die ab Werk vorinstallierte Software von Drittherstellern, die meist mehr stört als sie nützt. Die Hersteller der Fertig-PCs erzielen durch die Vorinstallation der Anwendungen ab Werk, darunter zum Beispiel Brenn-Software oder Sicherheitslösungen, zusätzliche Einnahmen, die pro Gerät bis zu 60 US-Dollar betragen können. Die Kritik an dieser Praxis wurde deshalb bisher meist nur wenig ernst genommen. Noch liefern die meisten Hersteller ihre Geräte mit der Zusatzsoftware aus.

Bei einigen Anbietern ändert sich dies jedoch allmählich. Auch beim japanischen Sony-Konzern wollte man den Kunden nun den Bezug von Fertig-Systemen ohne die nervigen aber für den Hersteller lukrativen Software-Dreingaben ermöglichen - allerdings zunächst nur gegen eine Gebühr von satten 50 US-Dollar. Sony wollte sich also dafür bezahlen lassen, dass man keine "Crapware" installiert.

Diese Entscheidung hat im Laufe des Wochenendes im Internet aber für eine Welle des Protests gesorgt, nachdem US-Medien das Thema aufgegriffen hatten. Sony bot ursprünglich bei der Bestellung von Systemen der VAIO-Serie die Option "Fresh Start" an, die "zusätzlichen Festplattenspeicher frei machen" und "mehr Speicher- und CPU-Ressourcen verfügbar machen" sollte.

Hinter diesem Marketing-Trick versteckte sich das einfache Weglassen der Zusatz-Software, was bei vielen Kunden auf Unverständnis stieß. Sony sah sich daher gezwungen, seinen Plan, von den Kunden knapp 50 US-Dollar zu verlangen, rückgängig zu machen. Das Unternehmen bezeichnete die Entscheidung, überhaupt eine Gebühr für die "Fresh Start" Option zu verlangen, als unabsichtlichen Fehler aufgrund von Problemen bei der unternehmensinternen Kommunikation.

Ursprünglich wollte man also gar keine Zusatzgebühr von den Kunden verlangen, hieß es weiter. Die "Fresh Start" Option sei eigentlich als Reaktion auf die zahlreichen Beschwerden der Kunden wegen der ab Werk vorinstallierten Programme gedacht gewesen. Man habe die Meinung der Kunden lautstark wahr genommen und wollte nun entsprechend reagieren.

Dass die eigentlich gute Entscheidung, den Kunden die oft unerwünschte "Bloatware" zu ersparen, durch die firmeninterne Fehlkommunikation nun beinahe zu einem PR-Unfall wurde, trübt die richtungweisende Natur dieses Schrittes. Es bleibt zu hoffen, dass viele andere Hersteller dem Vorbild von Sony folgen - kostenlos.
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