Nach Schumacher-"KI-Interview":
Verlag feuert Chefredakteurin

Es war der vielleicht zynischste Einsatz eines KI-Chatbots bisher: Denn vor Kurzem hat das Klatschblatt "Die Aktuelle" ein angebliches "Interview" mit Michael Schumacher veröffentlicht und dieses auf dem Cover als echt verkauft. Das war es aber nicht und das hat Konsequenzen.
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Vergangene Woche hat das de facto gefakte "Interview" mit Michael Schumacher für Aufregung und Empörung gesorgt. Denn "Die Aktuelle" griff zu einem Chatbot, um die Antworten des Formel-1-Stars zu simulieren. Zwar wurde erwähnt, dass hier eine KI zum Einsatz kommt, allerdings nur im Kleingedruckten.

Der Artikel und vor allem dessen Aufmachung waren aber selbst für die an Krawall gewöhnten Klatschzeitschriften etwas zu viel des Guten bzw. eine Lüge. Mit Folgen: Denn kurz nach der Veröffentlichung von Titelblatt und Story kündigte die Familie Schumacher an, dagegen vorgehen zu wollen.

Die Aktuelle und auch der Verlag, die Funke-Mediengruppe, ließen sich bisher Zeit mit einer Reaktion und Entschuldigung. Mittlerweile ist aber beides da. Denn Funke schreibt in einer Mitteilung, dass man bei der Familie Schumacher für die Berichterstattung um Entschuldigung bitten möchte: "Dieser geschmacklose und irreführende Artikel hätte nie erscheinen dürfen. Er entspricht in keiner Weise den Standards von Journalismus, wie wir - und unsere Leserinnen und Leser - ihn bei einem Verlag wie Funke erwarten", so Bianca Pohlmann, die bei Funke für das Zeitschriftengeschäft verantwortlich ist.

Der Verlag gab dazu bekannt, dass man sich von Anne Hoffmann, der verantwortlichen Chefredakteurin, trennt. Sie wurde mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden.

Wasser predigen, Wein trinken

Allerdings kann man durchaus sagen, dass Hoffmann ein Bauernopfer ist. Denn das "System" der Boulevardzeitschriften bei Funke ist unverändert. Der Journalist und Übermedien-Mitgründer Boris Rosenkranz zeigt, dass sich prinzipiell nichts, aber auch gar nichts geändert hat.

Denn die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Das Goldene Blatt" hat erneut ein Schumacher-Cover. Der Aufmacher ist erneut schwer irreführend: "Glücks-Jubel - Damit hat keiner gerechnet." Rosenkranz zitiert dann aus der Ausgabe: "(...) fast zehn Jahre nach seinem dramatischen Ski-Unfall kann sich Michael Schumacher (54) noch immer felsenfest auf seine Familie verlassen. Mehr noch: Der Zusammenhalt scheint sogar größer als je zuvor. Damit hat wohl keiner gerechnet." Als Quelle dient ein Interview, das Corinna Schumacher bereits 2021 gegeben hat, und zwar in einer Doku.

Zusammenfassung
  • "Die Aktuelle" veröffentlicht "Interview" mit Michael Schumacher auf dem Cover als echt.
  • KI-Chatbot simuliert Antworten des Formel-1-Stars.
  • Konsequenzen: Familie Schumacher will klagen.
  • Verlag Funke entschuldigt sich und entlässt Chefredakteurin.
  • System bei Funke unverändert: Schumacher-Cover in "Goldenes Blatt" schwer irreführend.

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