PKS verzeichnet mehr Kinderpornografie - doch es gibt ein großes Aber

In der heute vorgestellten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) steht erneut eine gestiegene Zahl von Fällen der Missbrauchsdarstellungen an Kindern. Bei aller gezeigter Betroffenheit muss man hier aber feststellen, dass es dafür vor allem formale Gründe gibt.
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Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach bei der Vorstellung der PKS von einem entsetzlichen Ausmaß. In der Statistik sind 54.188 Fälle verzeichnet, was im Jahresvergleich einem Anstieg um fast 8 Prozent entspricht. Im letzten Jahr wurde eine noch deutlich größere Steigerungsrate verzeichnet. Allerdings bedeutet dies nicht, dass in der Realität tatsächlich immer mehr Kinderpornografie verbreitet wird.

Einer der Gründe für den Anstieg liegt in einer Gesetzesverschärfung durch die vorhergehende Bundesregierung. Unter dem Eindruck mehrerer aufsehenerregender Missbrauchsfälle gab man dem Ruf nach härteren Strafen nach, ohne die Folgen zu bedenken. Dadurch gab es plötzlich keine minderschweren Fälle mehr, in denen ein entsprechender Sachverhalt als Vergehen eingestuft werden konnte. Alle Anzeigen gelten automatisch als Verbrechen und Polizei und Staatsanwaltschaften sind zu Ermittlungen verpflichtet. Eine Einstellung kann es nicht mehr geben.


Verzerrung durch Umstände

Das führt auch dazu, dass etwa ein Nutzer der Strafverfolgung unterliegt, wenn zufällig ein entsprechendes Bild auf eines seiner Endgeräte gelangt - beispielsweise weil es von Dritten in einer wenig beachteten Chatgruppe in einem Messenger geteilt wurde. Solch ein Fall wäre früher nach einer kurzen Prüfung des Sachverhalts ignoriert worden, nun aber muss gegen den betroffenen Nutzer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden.

Gleiches gilt auch für zahlreiche Meldungen, die über Kooperationen mit internationalen Polizeibehörden vor allem aus den USA auf dem Tisch der hiesigen Strafverfolger landen. Auf der anderen Seite des Atlantik gilt es auch als Verbreitung von Kinderpornografie, wenn sich zwei verliebte Personen unter 18 Jahren Aktbilder voneinander zuschicken. Auch hier muss nun erst einmal ein Verfahren eingeleitet werden. Das erklärt zum Teil die Tatsache, dass der Anteil der Tatverdächtigen unter 18 Jahren bei 41,1 Prozent liegt.

Grundsätzlich gilt zu beachten, dass die PKS nur die Zahl der angezeigten Fälle umfasst, die von der Polizei bearbeitet werden. Sie trifft keine Aussage darüber, ob tatsächlich eine Straftat vorliegt - dies könnte letztlich nur eine Statistik über Gerichtsurteile leisten.

Zusammenfassung
  • PKS zeigt Anstieg von Missbrauchsdarstellungen an Kindern (+ 8%)
  • Ursache: Gesetzesverschärfung, keine Einstellung mehr möglich
  • Nutzer & Jugendliche unter 18 Jahren betroffen
  • PKS zeigt nur angezeigte Fälle, keine Aussage über Straftat

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