Euro-7-Abgasnorm: Preispanik der Autohersteller dient nur der Abzocke

Wer sich nach 2025 noch ein neues Auto mit Verbrennungsmotor kaufen will, muss aufgrund der Euro-7-Norm mit deutlich höheren Kosten rechnen - sagt die Autoindustrie. Aber hinter der vermeintlichen Steigerung steht wohl Panikmache und Abzocke.
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Seit Jahren kämpfen die Autohersteller gegen die neue Abgasnorm an. Von Unternehmen, ihrem Branchenverband VDA bis hin zum aktuellen Bundesverkehrsminister malen alle ein Bild, wonach die damit einhergehende Verschärfung der Schadstoff-Grenzwerte neue Autos um tausende Euro teurer macht und in der Fertigung angeblich tausende Arbeitsplätze verloren gehen.

Allerdings dürfte dies in erster Linie vor allem dem Zweck dienen, entsprechende Preiserhöhungen gegenüber dem Verbraucher zu rechtfertigen und den Gewinn pro verkauftem Auto nach oben zu schrauben. Denn die realen Kosten, die mit der Einführung von Euro-7 verbunden sind, seien in der Realität kein besonders großer Grund zur Sorge, berichtet T-Online unter Berufung auf verschiedene Experten aus dem Umweltschutz-Bereich und der EU.


So verweist Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), darauf, dass die Autokonzerne bereits erfolgreich Fahrzeuge in Märkten verkaufen, die sogar noch strengere Grenzwerte vorgeben. In der EU hat die Industrie mit ihrer Lobbyarbeit immerhin dafür gesorgt, dass Euro-7 den Stickoxid-Ausstoß beim Diesel von 80 auf 60 Milligramm absenkt, deutlich weniger als ursprünglich geplant. In Kalifornien hingegen gelten bereits Grenzwerte von 20 Milligramm. Und für diese Märkte liefert die deutsche Automobilindustrie erfolgreich Exportfahrzeuge, die diese Werte einhalten", so Resch.

Aufpreis ist übertrieben

Zwar gibt es auch Autos, die diese Werte noch nicht erfüllen, aber auch hier ist die Panik der Hersteller ziemlich unbegründet. Denn es sei noch zwei Jahre Zeit, bis die Anforderungen in Kraft treten und die Hersteller wüssten auch nicht erst seit heute, dass strengere Regelungen kommen - sondern seit mindestens vier Jahren. "Mehr als zwei Jahre, die den Herstellern bis zum Inkrafttreten von Euro-7 noch bleiben, reichen aus, um die Umstellung vorzunehmen. Insbesondere, weil die Hersteller schon seit Jahren absehen konnten, dass es eine Weiterentwicklung der Abgasgrenzwerte geben würde", kommentierte Greenpeace-Mobilitätsexperte Benjamin Stephan.

Die Preissteigerungen, die von der Industrie immer wieder ins Feld geführt werden, bewegen sich zwischen 3000 und 8600 Euro - je nach Modell. Die Auto-Manager, die mit diesen Zahlen für Unruhe sorgen, sagen aber nie, wie sie genau darauf kommen. Der europäische Verband Transport and Environment (T&E) hatte Mehrkosten von durchschnittlich 300 Euro pro Fahrzeug errechnet - allerdings auf Grundlage der strengeren Richtwerte des ersten Entwurfs. Unter den nun abgeschwächten Normen dürfte es die Hälfte sein. Das entspricht auch den Folgekosten-Abschätzungen bei der EU-Kommission, die dafür im Gegensatz zu den Auto-Managern auch Belege beigefügt hat.

Zusammenfassung
  • Autoindustrie warnt vor höheren Kosten durch Euro-7-Norm ab 2025
  • Panikmache und Abzocke durch Autohersteller?
  • Industrie: Mehrkosten von bis zu 8600 Euro - unbelegt
  • EU-Kommission: Mehrkosten weniger als 300 Euro - belegt
  • Autos gibt es schon, sogar mit besseren Werten als gefordert
  • Autohersteller seit mind. 4 Jahren vorab informiert
  • Noch weitere 2 Jahre Zeit, Umstellung vorzunehmen

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