100x schneller und sehr billig:
Earthgrid brennt Infrastruktur-Tunnel

Ein Startup aus Kalifornien will die Verlegung verschiedener Infrastrukturen mit einem neuen Bohr-System massiv beschleunigen und auch billiger machen. Die Firma Earthgrid setzt hierfür auf einen Plasma-Bohrroboter, der Tunnel in den Boden schmilzt.
Internet, Mobilfunk, Daten, Cloud, Netzwerk, Deutsche Telekom, Telekom, Vodafone, Provider, Netzausbau, O2, Telefonica, Datenübertragung, Netzbetreiber, Mobilfunkanbieter, Mobilfunkbetreiber, Telekommunikationsunternehmen, Vernetzung, Mobilfunknetz, Netzwerke
Die meisten Tunnel werden heute mit mechanischen Drehbohrmaschinen gegraben. Diese kratzen sich mit Schneidrädern durch das Gestein und schieben den zu beseitigenden Schutt nach hinten weg. Direkt dahinter müssen die Tunnelwände ausgekleidet werden, damit sie stabil bleiben. Das Verfahren ist mühsam, langsam und sehr teuer - und die Schneidköpfe und Bohrer müssen oft ausgetauscht oder gewartet werden.

Eine andere Variante ist das Aufsprengen des Gesteins mit den hohen Temperaturen eines Plasmabrenners. Diese Technologie war bisher noch nicht weit genug entwickelt, um im großen Umfang eingesetzt zu werden. Das scheint sich nun aber schnell zu ändern. Earthgrid hat ein System entwickelt, bei dem die einzelnen Plasmabrenner in einem Fibonacci-Spiralmuster angeordnet sind. Wenn sich die Bohrscheibe nun dreht, werden so alle Bereiche des Lochs abgedeckt.

Earthgrid demonstriert seinen Plasma-Brenner

Bei einer Temperatur von 27.000 Grad Celsius wird das Gestein aufgespalten. Die einzelnen Teile können dann im Hintergrund abtransportiert werden. Um einen Tunnel mit einem Meter Durchmesser zu graben, setzt man auf ein System, auf dem 72 einzelne Brenner angeordnet sind. Diese werden komplett mit Strom beheizt. Im Normalbetrieb nimmt jeder Brenner dabei 150 Kilowatt auf, das gesamte System zieht also 40 Megawatt. An besonders schwierigen Stellen kann man sogar auf einen Hochleistungsmodus mit bis zu 120 Megawatt hochfahren. Das ist eine erhebliche Menge, trotzdem merkt das Unternehmen an, dass man die Arbeiten komplett mit Strom aus regenerativen Quellen betreibt.

Auch große Tunnel möglich

Wenn größere Tunnel benötigt werden, setzt Earthgrid auf mehrstufige Verfahren - dem ersten Bohrer folgt dann also ein zweiter Roboter, so dass der Tunnel schrittweise größer wird. Dadurch kann man auch Röhren fertigen, die von Nutzfahrzeugen befahren werden können.

Der Plasma-Bohrer ist dabei ziemlich schnell: Er kann rund einen Kilometer am Tag vorankommen, was bis zu hundertmal schneller als bei konventionellen Systemen ist. Zwar ist die Energieversorgung eine gewisse Herausforderung, da man aber schnell ist und nicht mehrmals täglich neue Bohrköpfe benötigt, kann man auch sehr viel billiger arbeiten. Daher setzt Earthgrid jetzt darauf, in Zukunft große Aufträge an Land ziehen zu können, mit denen die Infrastruktur in den USA modernisiert wird. Denn hierfür kann man zügig relativ schmale Tunnel brennen, in denen dann Wasser-, Strom- und Datenleitungen quer durchs Land gelegt werden.

Siehe auch:

Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Jetzt als Amazon Blitzangebot
Ab 07:00 Uhr Spare bei physischen Geschenkkarten von ausgewählten MarkenSpare bei physischen Geschenkkarten von ausgewählten Marken
Original Amazon-Preis
25,00
Im Preisvergleich ab
?
Blitzangebot-Preis
21,25
Ersparnis zu Amazon 15% oder 3,75
Video-Empfehlungen
Folgt uns auf Twitter
WinFuture bei Twitter
Interessante Artikel & Testberichte
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!