Köpferollen bei Blizzard: Hochrangige Diablo 4-Entwickler müssen gehen

Der Skandal rund um Belästigung und Diskriminierung bei Blizzard wurde im Juli bekannt und anfangs gab es viel Kritik an der abwiegelnden Reaktion des Publishers. Doch nun greift Activision Blizzard wohl hart durch und macht auch vor besonders wichtigen Mitarbeitern nicht halt.
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Denn vergangene Nacht wurde bekannt, dass Luis Barriga, Jesse McCree und Jonathan LeCraft nicht länger bei Blizzard arbeiten. Das Trio ist alles andere als unbedeutend, denn die drei Ex-Angestellten gehören zur Speerspitze der Diablo 4-Entwicklung. Barriga ist als bisheriger Game Director sogar die Nummer 1 der Arbeit an der neuesten Ausgabe des Action-Rollenspiels gewesen.

Auch McCree und LeCraft sind bedeutende Entwickler im Team gewesen, ersterer war als Designer bei Diablo 4 tätig (und ist auch Namensvetter eines Overwatch-Charakters), letzterer war als Designer bei World of Warcraft beschäftigt. Über die Gründe kann man derzeit jedoch nur spekulieren, denn eine genaue Erklärung liefert Activision Blizzard bisher nicht - und es ist auch nicht zu erwarten, dass man diese Information nachreicht.

Offiziell spricht der Publisher davon, dass die Genannten "nicht länger im Unternehmen" seien. Ob es sich dabei um eine Kündigung seitens der Mitarbeiter oder um eine Entlassung handelt, ist nicht bekannt.


Wie Kotaku schreibt teilte Activision Blizzard außerdem mit: "Wir haben bereits eine große, talentierte Gruppe von Entwicklern und neue Führungskräfte wurden an den entsprechenden Stellen eingesetzt. Wir sind zuversichtlich, dass wir weiter vorankommen können, unseren Spielern tolle Erlebnisse bieten und ein sicheres, produktives Arbeitsumfeld für alle gewährleisten können."

"Cosby Suite"

Man lehnt sich bei den Entlassungen aber sicherlich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man vermutet, dass die drei im Zusammenhang mit dem jüngsten Skandal entlassen wurden. Denn bei zumindest Jesse McCree ist belegt, dass dieser zur so genannten "Cosby Suite" gehört hat. Gemeint ist damit ein Foto von der BlizzCon 2013, auf dem mehrere Blizzard-Mitarbeiter gemeinsam mit Alex Afrasiabi, der zentralen Figur des Skandals, mit einem großen Porträt von Bill Cosby zu sehen sind.

Gegen den ehemaligen Comedy-Star Cosby liegen unzählige (zum Großteil allerdings verjährte) Vergewaltigungsvorwürfe vor, in einem Fall wurde er verurteilt. Die "Cosby Suite" war aber offenbar mehr als nur ein Hotelzimmer, sondern später auch der Name eines regelrechten Netzwerks bei Blizzard.

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