BGP: Vodafone hat fast eine Großstörung des Internets verursacht

Vodafone hat am Wochenende fast eine Destabilisierung weiter Teile des Internets verursacht. Von Indien aus wurden plötzlich zahlreiche pro­ble­ma­ti­sche Daten für das Border Gateway Pro­to­col (BGP) von einem Sys­tem des Unternehmens verschickt.
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Die fehlerhaften Pakete stammten von Vodafone Idea, einer Tochter des britischen Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­konzerns, die aktuell der drittgrößte Mobilfunkbetreiber Indiens ist. Über 30.000 entsprechende Nachrichten wurden aus dem Netzwerk des Providers verschickt - unklar ist derzeit, ob von dem Unternehmen selbst oder von einem seiner Kunden. Das geht aus einem Bericht des britischen Magazins The Register hervor. Solche Fehler können schnell zu gra­vie­ren­den Störungen heranwachsen, da über das BGP die Router des Internets aus­han­deln, auf welche Wege Datenpakete geschickt werden, damit sie ihr Ziel auch erreichen.

Erste Hinweise auf den Vorfall kamen von der Mutually Agreed Norms for Routing Security (MANRS), einer Organisation, die quasi als Taskforce für Routing-Probleme agiert. Aber auch andere Unternehmen, die sich vorrangig mit den großen Carrier-Netzen beschäftigen - wie beispielsweise Cisco - schlugen Alarm.

Binnen Minuten erkannt

Glücklicherweise hatten die Administratoren bei Vodafone Idea das Netzwerk gut im Blick, so dass es recht schnell auffiel, als der eingehende Datenverkehr plötzlich um das 13-fache an­stieg. Parallel dazu fiel der ausgehende Traffic schnell ab. Die Infrastruktur des Netzbetreibers ent­wi­ckel­te sich also quasi zu einem Schwarzen Loch für den globalen Internet-Traffic.

Glücklicherweise konnte dies gestoppt werden, bevor breitere Auswirkungen in aller Welt spür­bar wurden. Binnen nur weniger Minuten wurde die Verbreitung falscher Routen-Daten un­ter­bun­den. Allerdings dauerte es danach noch einige Zeit, bis die bereits mit den In­for­ma­ti­o­nen versorgten Router wieder auf einen fehlerfreien Stand umstellten. Bis dahin ver­zeich­ne­ten viele große Provider in aller Welt, darunter auch Google, Akamai und die Deutsche Telekom Auswirkungen des Schluckaufs, der sich schnell zu einer globalen Großstörung hätte aufschaukeln können.

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