Russisches Gericht fordert von Apple, iOS-Schnittstellen zu öffnen

Apple soll - wenn es nach einem russischen Gericht geht - seine iOS-Schnittstellen gegenüber Dritten öffnen. Hintergrund ist eine alte Beschwerde von Kaspersky, die Änderungen in iOS 12 als Ausnutzung des Apple-Monopols angeprangert hatten.
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Apple
Das geht aus einem Bericht von MS Poweruser hervor. Darin heißt es jetzt, dass Apple Zeit bekommt, um die Schnittstellen wieder dahingehend zu ändern, dass alle Entwickler gleichermaßen Zugriff auf iOS-Funktionen haben. Dabei hatte sich das Kaspersky Lab nach der Veröffentlichung von iOS 12 bei der russischen Kartellbehörde beschwert, die dann auf Antrag von Kaspersky eine genaue Prüfung von Apple im Sinne des Wettbewerbsschutzgesetzes einleitete. iOS 12Die Regulierungen durch Bildschirmzeit in iOS 12

Alle Funktionen von "Bildschirmzeit" nur noch für Apple selbst

Kaspersky bezieht sich dabei auf die mit iOS 12 eingeführte Funktion für iPhone und iPad, mit der die Bildschirmzeit angezeigt und eingeschränkt werden kann. Gleichzeitig hatte Apple aber einige Optionen, die von Kaspersky für eine Kinderschutz-App genutzt wurden, per API versperrt. Nur Apple selbst hat seither die Möglichkeit, alle Funktionen zu nutzen. Erklärt wird das mit einer Schutzfunktion, da Apple befürchtet, dass Drittanbieter oder auch unbefugte Cyberkriminelle die Schnittstelle zweckentfremden könnten.

Ablehnungen ohne Gründe?

Der "Föderale Antimonopoldienst", kurz FAS, hatte sich in Russland auch damit beschäftigt, dass die Dokumentationen für iOS 12 nicht mehr eindeutig oder irreführend dahingehend sein sollen. Diese beiden großen Änderungen hatten dann laut Kaspersky Lab dazu geführt, dass die Kindersicherungs-App wichtige Funktionen verlor, die nun nur noch von Apple selbst angeboten werden. Der FAS Russland kam nun zum Schluss, dass Apple die Marktposition missbraucht habe.

So heißt es in einer Erklärung der FAS, dass eine Verfügung erlassen wurde, in der Apple aufgefordert wird, Unklarheiten in seiner Dokumentation zu beseitigen, die ihnen derzeit das Recht einräumt, Apps aus beliebigen Gründen abzulehnen oder zu verweigern, selbst wenn sie alle Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus hat die Behörde Apple angewiesen, dafür zu sorgen, dass eigene Anwendungen keinen Vorrang vor Apps von Drittanbietern haben und dass Entwickler weiterhin Anwendungen zur Kindersicherung erstellen und im App Store vertreiben können, ohne dass Apple wichtige Funktionen blockiert.

Apple hat bis zum 30. November 2020 Zeit, dieser Anordnung nachzukommen.
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