IT-Branche: Rassismus schreckt nötige Fachkräfte ab

Die deutsche IT-Branche befürchtet, dass der aktuell wieder auflebende Populismus gegen Zuwanderer aus dem Ausland die Suche nach Fachkräften schwerer machen könnte, als sie ohnehin schon ist.
IT-Branche, Kopf, Statue
W&V
Aktuell fehlen in Deutschland nach Angaben des IT-Branchenverbandes BITKOM 39.000 IT-Spezialisten. Vor allem qualifizierte Software-Entwickler werden weiterhin händeringend gesucht. Zwar steigen die Studierendenzahlen im Fachbereich Informatik weiterhin an, doch die Zahl der Absolventen reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf in der Wirtschaft zu decken. Daher sei die Industrie dringend auf Menschen aus anderen Ländern angewiesen, die sich dafür entscheiden, zukünftig hierzulande arbeiten und leben zu wollen.

Da es in vielen Ländern aber nicht anders aussieht, gibt es einen internationalen Konkurrenzkampf um qualifizierte Fachkräfte. "Deshalb kommt es neben attraktiven Jobs und möglichst unbürokratischen Zuwanderungsregeln vor allem darauf an, dass sich Bewerber auch willkommen fühlen. Eine öffentliche Debatte, die sich darum dreht, wie Zuwanderung verhindert werden kann, ist absolut kontraproduktiv", sagte BITKOM-Präsident Dieter Kempf.

Einer Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Business-Netzwerks LinkedIn zufolge plant jedes zehnte deutsche Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten, ausländische Fach- und Führungskräfte einzustellen. Unter den Großunternehmen ist es sogar mehr als jedes zweite (55 Prozent). Dabei gibt fast die Hälfte dieser Unternehmen (49 Prozent) an, Deutschland müsse sein Standortmarketing im Ausland verbessern und die Willkommenskultur gegenüber Zuwanderern stärken.

Stattdessen waren in den letzten Wochen allerdings wieder vermehrt rassistische Positionen in der Öffentlichkeit zu vernehmen. Diese stützten sich vor allem darauf, dass die Freizügigkeitsregelungen innerhalb der EU seit dem Jahreswechsel auch für Bulgarien und Rumänien gelten. Dies bedeutet, dass nun auch alle Bürger aus diesen Ländern das Recht haben, ihren Wohn- und Arbeitsort innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten frei zu wählen. Rechte Kreise nutzten dies, um Vorurteile gegen Menschen aus der Region zu schüren und eine vermeintliche Gefahr für das Sozialsystem Deutschlands heraufzubeschwören.
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