Queen Elizabeth II rehabilitierte heute Alan Turing

Der Computer-Pionier Alan Turing wurde mit dem heutigen Tage offiziell von der britischen Krone rehabilitiert. Fast 60 Jahre ist seine Verurteilung wegen homosexueller Handlungen nun her.
Statue, Turing, Alan Turing
Intelligent-Future
Turing hätte damals eigentlich als Nationalheld verehrt werden sollen. Denn er schuf nicht nur wichtige Grundlagen der Informatik, sondern setzte diese auch ein, um im Zweiten Weltkrieg die Verschlüsselung der deutschen Kommunikation zu knacken. Vor allem das legendäre Kryptosystem Enigma, von dem das Militär der Nazis bis zum Ende des Krieges dachte, es sei nicht zu brechen, war durch Turing für die Briten ein offenes Buch.

"Seine Arbeit rettete unzählige Leben", erklärte der britische Premierminister David Cameron. "Er hinterließ unserem Land außerdem ein bemerkenswertes Erbe durch seine substanziellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, durch die er oft als 'Vater des modernen Computings' bezeichnet wird."

Zu seinen Lebzeiten unterlag vieles von dem, was Turing in den Jahren des Krieges tat, noch der Geheimhaltung. Im Jahr 1952 wurde er dafür angeklagt, mit einem anderen Mann eine sexuelle Beziehung eingegangen zu sein. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, willigte er ein, sich einer Behandlung mit weiblichen Hormonen zu unterziehen. Dies löste bei dem Wissenschaftler eine Depression aus, die schließlich 1954 im Suizid mündete.

Für die Verurteilung entschuldigte sich die britische Regierung vor einigen Jahren postum. Eine vollständige Rehabilitierung wurde jedoch weiterhin verwehrt. Auch anlässlich des hundertsten Geburtstags Turings ließen hier aber viele nicht locker. Ein Gesuch für eine nachträgliche Begnadigung fand tausende Unterstützer, darunter auch den wohl wichtigsten noch lebenden britischen Forscher, den Physiker Stephen Hawking.

Daraufhin kam es nun zu einem der seltenen Fälle, in der die britische Königin Elizabeth II ihr Vorrecht in Anspruch nahm, eine Rehabilitierung vorzunehmen. Verkündet wurde diese vom derzeitigen Justizminister Chris Grayling, der die Verurteilung als "unrecht und diskriminierend" bezeichnete. Turing persönlich hilft dies letztlich natürlich nicht mehr. Der Schritt gilt in der britischen Gesellschaft als wichtiges Signal für eine gesamtgesellschaftliche Akzeptanz homosexueller Menschen und den endgültigen Bruch mit veralteten Moralvorstellungen.
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