Drei Viertel der Deutschen sind Online, Bremen vorn
Seit Beginn der Messungen sinkt kontinuierlich auch die Zahl derer, die in den kommenden zwölf Monaten erstmals das Internet nutzen wollen. In diesem Jahr gaben dies 3,3 Prozent der Befragten an, 2010 waren es noch 3,8 Prozent. Positiv konnten die Autoren der Studie anmerken, dass sich die Schere zwischen den Bildungsgruppen weiter geschlossen hat. Auch 2011 setzte sich ein Trend fort, nachdem die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung den höchsten Zuwachs bei der Internetnutzung vorzuweisen hatte.
Erstmals liegt so durch ein Wachstum von 4,9 Prozentpunkten der Online-Anteil bei den Befragten mit Volksschulabschluss ohne Lehre über der 50-Prozent-Marke (51,4 Prozent). Diese positive Entwicklung dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Abstand zu den weiteren Gruppen noch immer sehr deutlich ist. So ist die Gruppe mit einem weiterbildenden Schulabschluss zu 78,8 Prozent online und die Gruppen mit Abitur oder Studium sind schon über bzw. an der 90-Prozent-Marke angelangt. Unter Schülern herrscht mit einem Wert von 97,7 Prozent der höchste Anteil an Internet-Nutzern.
Betrachtet man die regionale Entwicklung ist Bremen weiterhin Spitzenreiter. Auch wenn hier aktuell kein Zuwachs bei der Internetnutzung gemessen werden konnte, ist die Hansestadt mit 80,2 Prozent Nutzer-Anteil das dritte Jahr in Folge die Nummer Eins im Bundesländervergleich. Es folgt Berlin (79,3 Prozent), das mit einer überdurchschnittlichen Zuwachsrate von 4,1 Prozentpunkten Baden-Württemberg (78,0 Prozent) auf Platz drei verweisen konnte.
Die Top5 werden von Hessen (77,1 Prozent) sowie Niedersachsen und Hamburg (beide 76,5 Prozent) komplettiert, womit auch in diesem Jahr alle Stadtstaaten bei der Internetnutzung zur Spitzengruppe zählen. Bis Platz acht (Rheinland-Pfalz) liegt die Internetnutzung über oder gleich mit dem Bundesdurchschnitt von 74,7 Prozent, danach beginnt die Gruppe der Bundesländer, die noch deutlichen Nachholbedarf bei der Partizipation am Internet haben.
Nach wie vor zählen dazu auch alle ostdeutschen Flächenländer. Doch gibt es hier positive Signale, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern könnte. Denn die drei Bundesländer mit dem größten Wachstum sind Thüringen (5,6 Prozentpunkte Zuwachs), Mecklenburg-Vorpommern (5,2 Prozentpunkte Zuwachs) und Sachsen (4,7 Prozentpunkte Zuwachs). Nur das neue Schlusslicht Sachsen-Anhalt und auch Brandenburg konnten es mit Wachstumsraten von 1,3 bzw. 0,6 Prozentpunkten ihren ostdeutschen Nachbarn nicht gleichtun.
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Christian Kahle
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