Mond und mehr: Raumfahrt soll Putin stützen - bröckelt aber in Wahrheit

Der russische Diktator Wladimir Putin muss angesichts der sich verschlechternden Lebensverhältnisse im Land etwas tun, um die Moral hochzuhalten. Dem sollen neue Raumfahrt-Projekte dienen - die aus Sicht von Fachleuten aber kaum mehr als Propaganda sind.
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Die für einige Tage angesetzte Eroberung der Ukraine geht nun schon seit 50 Tagen nicht voran und die dadurch ausgelösten massiven internationalen Sanktionen schlagen immer stärker auf den Alltag vieler Russen durch. Daher will man in der Staatsführung die Laune damit hochhalten, indem an die stolzen Zeiten der russischen Raumfahrt angeknüpft wird. Zum 61. Jahrestag des ersten Raumfluges Juri Gagarins reiste Putin extra mit engen Bundesgenossen wie dem belarussischen Staatschef Alexander Lukashenko zum neuen Vostochny-Raumhafen, berichtet Ars Technica.

Dort verkündete er gleich drei große Projekte, mit denen die russische Raumfahrt an ihre glorreichen Tage anknüpfen soll: Das neue Raumschiff Orel, nuklearbetriebene Sonden für die Erforschung weit entfernter Regionen und nicht zuletzt: "Wir werden das Mondprogramm wieder aufnehmen", wie Putin sagte. Wenn man hier allerdings hinter die Kulissen des PR-Termins schaut, entzaubert sich die Angelegenheit ziemlich schnell.

Denn der neue Raumtransporter Orel wird bereits seit zwei Jahrzehnten unter verschiedenen Namen entwickelt und es deutet wenig darauf hin, dass die Arbeiten bald abgeschlossen sein werden. Der Sojus-Nachfolger sollte schon seit 2018 Menschen in den Weltraum bringen. Aktuell wird allerdings eher ein Termin im Jahr 2025 als halbwegs realistisch angesehen - wenn die Entwicklung nicht durch unvorhergesehene Einflüsse wie ein massives Technik-Embargo noch weiter behindert wird.

Mehr Rost als Glanz

Und auch neue nuklear betriebene Raumsonden sind nicht gerade ein neues Glanz-Projekt der russischen Raumfahrt. Hier laufen die Entwicklungsarbeiten ebenso seit Jahrzehnten und derzeit ist noch nicht einmal absehbar, dass ein entsprechendes System tatsächlich in den Weltraum starten wird.

Bleibt also das Mond-Programm. Russland hatte vor vielen Jahren schon mehrfach unbemannte Missionen erfolgreich zum Mond gebracht. Damals standen den Ingenieuren aber enorme Ressourcen zur Verfügung, die der russische Staat kaum aufbringen kann - schon gar nicht, wenn jetzt durch den Krieg massiv Gelder verbrannt werden, die an anderer Stelle nicht mehr im bisherigen Umfang hereinkommen.

Drei robotische Missionen - Luna 25 bis 27 - sind ebenfalls schon länger in Planung. Nach langen Verzögerungen war auch ein Starttermin für Luna 25 angesetzt: Der August dieses Jahres. Allerdings sind die europäischen Partner nun ausgestiegen und es ist unklar, was dies für Auswirkungen hat. Und selbst wenn Luna 25 erfolgreich fliegt und damit die erste funktionierende Mission außerhalb des Erdorbits seit 1988 wird, taugt sie nur bedingt zu großem Ruhm. Denn es handelt sich lediglich um einen kleinen Lander mit 30 Kilogramm wissenschaftlicher Nutzlast - damit kommt man nicht einmal auf das Niveau, das die Chinesen bei ihren Mondflügen zeigten.

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