KfW: Ein klimaneutrales Deutschland kostet 5 Billionen Euro

Laut den aktuellen Zielsetzungen will Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Dies erfordert laut Berechnungen der bundeseigenen KfW-Bank Investitionen in Höhe von rund 5 Billionen Euro - pro Jahr wären also 191 Milliarden Euro nötig. Die erforderlichen Investitionen und Maßnahmen werden dabei als technisch machbar bewertet. Allerdings ist es nicht damit getan, einfach an diversen Stellen etwas nachzuregulieren. Vielmehr ist eine umfangreiche Transformation in allen Wirtschaftssektoren, vom Verkehr über die Industrie bis hin zu den privaten Haushalten, notwendig, hieß es.

Hinzu kommt allerdings, dass die berechneten Summen zwar gigantisch klingen, aber auch diverse Investitionen umfassen, die ohnehin getätigt werden müssen. Hier geht es darum, die fraglichen Gelder nicht mehr wie bisher gewohnt auszugeben, sondern in alternative Maßnahmen zu stecken, die letztlich aber ähnliches bewirken. Die echten klimaschutzbedingten Mehrinvestitionen liegen dann "nur" noch bei 1,9 Billionen Euro bis 2045 beziehungsweise 72 Milliarden Euro pro Jahr.

Die umfangreichsten Investitionen sind laut den Berechnungen im Verkehrsbereich notwendig. Dieser Sektor nimmt immerhin 2,1 Billionen Euro in den Berechnungen ein. Allerdings sind die reinen Mehrinvestitionen, die hier nötig sind, mit 153 Milliarden Euro aber ein vergleichsweise kleiner Anteil. Denn der Verkehrsbereich verschlingt ohnehin enorme Gelder und die ohnehin anstehenden Reinvestitionen müssen vor allem neu ausgerichtet werden. Einfach gesagt geht hier hier beispielsweise darum, die riesigen Kosten neuer Autobahnen beispielsweise lieber in einen Ausbau des Schienennetzes zu stecken.

Energiesektor steht gut da

Der Energiesektor kommt erst an zweiter Stelle. Hier geht die KfW von 840 Milliarden Euro aus. Das liegt vor allem auch daran, dass in diesem Bereich wichtige Weichen bereits gestellt wurden. Allerdings ist hier der Mehraufwand gegenüber den ohnehin fälligen Investitionen mit 396 Milliarden Euro besonders hoch. Dies gilt sogar noch stärker für die privaten Haushalte. Bei diesen wird das nötige Investitionsvolumen auf 636 Milliarden Euro taxiert, von denen 254 Milliarden Euro nicht ohnehin vorgesehen waren. In dem Segment geht es vor allem um die Einsparung von Energie, indem ein klimagerechter Wohnungsbestand mit gedämmten Gebäuden geschaffen wird.

Hohe Zusatzaufwendungen werden auch in der Industrie nötig sein. 620 Milliarden Euro an Gesamtinvestitionen stehen hier 462 Milliarden Euro Mehraufwand entgegen. Denn auch wenn viele Firmen im Marketing betonen, wie klimafreundlich sie doch seien, müssen viele Produktionstechniken doch erst noch mit erheblichem Aufwand umgestellt werden - worum sich bisher kaum jemand gekümmert hat. Sehr viel leichter werden hingegen Unternehmen im Bereich Gewerbe, Handel & Dienstleistungen umgestellt werden können. Hier schätzt man den nötigen Aufwand auf 237 Milliarden Euro, wovon 113 Milliarden Euro zusätzlich aufgewandt werden müssen. Die KfW merkt hier an, dass dies ohnehin nur 3 Prozent der Gesamtinvestitionen ausmacht, die von der Wirtschaft in diesem Bereich getätigt werden.

Ausgaben sind Vorbeugung

Die genannte Summe umfasst jeweils Investitionen aus öffentlichen Kassen als auch aus der Privatwirtschaft. "Damit die Herausforderung gelingt, müssen öffentliche Investitionsmittel zielgerichtet eingesetzt und private Investitionen mobilisiert werden", sagte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Die öffentliche Hand sollte hier mit der energetischen Sanierung von Gebäuden und einer Umstellung der ÖPNV-Fuhrparkt als Vorbild fungieren. Seitens der Wirtschaft geht es aber auch darum, international wettbewerbsfähig zu bleiben - was man angesichts der Veränderungen in anderen Ländern nicht kann, wenn man den Weg nicht mitgeht.

Und letztlich muss auch hier berücksichtigt werden: Die nötigen Investitionen sind zwar groß, wenn sie aber nicht getätigt werden, kommen ungleich größere Kosten auf die Volkswirtschaft zu. Denn die absehbaren Klimaschäden in Form von Extremwetter-Ereignissen, häufigeren Naturkatastrophen und anderem werden letztlich extrem teuer sein.

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