Bestechung: Samsung-Chef Lee erneut zu 30 Monaten Haft verurteilt

Samsung hat ein "kleines" PR-Problem: der Chef und Erbe des Firmen­imperiums muss für mehr als zwei Jahre ins Gefängnis. Ein korea­nisches Gericht verurteilte den Manager heute wegen Bestechung und einigen anderen Vorwürfen. Er wurde direkt vor Ort festgenommen.
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Der Seoul High Court verhängte eine Haftstrafe von insgesamt 30 Monaten gegen Lee Jae-yong, weil die Richter der Überzeugung waren, er habe sich der Bestechung und Be­ein­flus­sung von diversen Politikern und anderen Amtsträgern schuldig gemacht. Unter anderem hat Lee eine Zahlung von 8,7 Milliarden Won (rund 6,5 Millionen Euro) veranlasst, um sich so die Gunst der ehemaligen südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye und ihrer Vertrauten zu erkaufen:

Die Bestechungsgelder wurden gezahlt, weil Lee dadurch sicherstellen wollte, dass der staat­li­che nationale Pensionsfonds nicht in die geplante Verschmelzung der Samsung-Kon­zern­tei­le Cheil Industries und Samsung C&T eingreifen würde, um so einen reibungslosen Über­gang zwischen dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Lee Kun-hee und seinem Sohn Lee Jae-yong zu gewährleisten.

Neues Urteil verlängert Haftstrafe

Der jüngere Lee ist offiziell zwar nur der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und damit zumindest auf dem Papier seinem Vater untergeordnet. Defacto leitet er die Geschäfte von Samsung aber schon lange, nachdem sein Vater bereits 2014 einen Herzinfarkt erlitt und seitdem nicht mehr aktiv die Konzernleitung führen konnte. Im Herbst 2020 starb "Chairman" Lee letztlich, doch hat sein Sohn noch immer nicht offiziell den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden übernommen.

Lee Jae-yong hat bereits ein Jahr wegen der Korruptionsvorwürfe in Haft gesessen. 2018 kam er jedoch frei, nachdem ein Be­ru­fungs­ge­richt seine Haftstrafe aussetzte. Das höchs­te Gericht von Seoul hat nun aber erneut eine zweieinhalbjähige Gefängnisstrafe gegen Lee verhängt, weil man das ursprüngliche Urteil als nicht ausreichend betrachtete, da es der Schwere der Schuld nicht gerecht wurde.

Lees Anwälte wollen nun prüfen, inwiefern sie sich gegen das neue Urteil wehren können. Das Verfahren gegen den Samsung-Boss ist Teil eines umfangreichen Korruptionsskandals, bei dem es um diverse Bestechungsvorwürfe gegen Samsung und die frühere Präsidentin Park geht. Diese verbüßt derzeit eine 22-jährige Haftstrafe, weil sie Zahlungen von Samsung und anderen Großkonzernen annahm. Auch ihr Vorgänger Lee Myung-bak sitzt im Gefängnis, weil er wegen ähnlichen Vorwürfen zu einer Haftstrafe von 17 Jahren verurteilt wurde.
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