Nach Philips-Klage: Wiko stellt Verkauf von Smartphones teilweise ein

Der vor allem bei Kunden der großen Elektronikmärkte beliebte Smart­phone-Anbieter Wiko Mobile hat sich vollständig aus den Niederlanden zurückgezogen und den Vertrieb aller Produkte in unserem Nachbarland eingestellt. Grund ist eine Patentklage von Philips.
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Wiko
Wie aus mehreren Quellen zu hören ist, hat sich Wiko Mobile mittlerweile vollständig aus den Niederlanden verabschiedet. Ende Dezember hatte ein Gericht endgültig entschieden, dass die Smartphones des Herstellers gegen Patente des Elektrokonzerns Philips verstoßen, die bestimmte Teile der HSPA- bzw. W-CDMA-Technologie betreffen, die wichtiger Bestandteil des 3G-Mobilfunks ist.

Seitdem ist es Wiko unter Strafe verboten, seine Smartphones und anderen Mobiltelefone in den Niederlanden zu verkaufen. Für jedes verkaufte Gerät wird dabei eine Strafe in Höhe von 50.000 bis 300.000 Euro angedroht, so dass Wiko offenbar keine Chancen für weitere Aktivitäten in den Niederlanden sieht. In anderen Ländern wie etwa Deutschland geht der Verkauf uneingeschränkt weiter.

Kompletter Rückzug aus den Niederlanden

Wiko hat seine holländische Website mittlerweile abgeschaltet und sogar seine Büros in den Niederlanden komplett geschlossen. Damit zieht sich das Unternehmen offensichtlich vollständig aus unserem Nachbarland zurück und gibt einen Markt mit Millionen potenzieller Kunden in Folge einer Patentklage ganz und gar auf.

Das Unternehmen hatte seine Partner im Einzelhandel und bei den Mobilfunkanbietern vier Wochen nach dem im Dezember gefällten Urteil im Streit mit Philips angewiesen, unverzüglich sämtliche Produkte der Marke Wiko aus ihrem Vertrieb zu entfernen. Der Handel wurde also komplett eingestellt, wobei die Abnehmer für eventuell entstandene Kosten entschädigt werden und ihr Geld zurück erhalten sollen.

Wahrscheinlich will Wiko Mobile die Besitzer seiner Smartphones aus den Niederlanden auch weiterhin über die internationalen Vertriebswege mit Updates versorgen. Wiko ist eine Tochter des chinesischen Herstellers Tinno, der in Europa vor allem in Frankreich und Deutschland aktiv ist, aber bisher auch diverse andere Länder auf unserem Kontinent mit meist eher günstigen Smartphones der unteren Preisklassen bedient.
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