Gamma-Blitze: Gleich zwei größte Explosionen aller Zeiten beobachtet

In diesem Jahr konnten Astronomen die beiden stärksten Energie­aus­brü­che im Universum beobachten, die jemals zu sehen waren. Würde eine sol­che Explosion in unserer Nachbarschaft stattfinden und die Erde tref­fen, wäre alles Leben vorüber.
Glücklicherweise fanden die beiden Ausbrüche bereits vor langer Zeit und in großer Entfernung statt. In einem Fall maßen die Wissenschaftler den Ursprung in einer Entfernung von rund 4,5 Milliarden Lichtjahren, beim zweiten Ereignis sogar in 6 Milliarden Lichtjahren. Im renommierten Journal Nature wurden jetzt gleich drei Papers veröffentlicht, in denen die gemessenen Daten ausgewertet wurden.

Es handelte sich in den Fällen um extrem starke Gamma-Blitze. Plötzlich auftretende Gammastrahlung kannte man zuerst von Atombombenexplosionen, wo die hochenergetischen Strahlen die Lebewesen in der direkten Umgebung bereits töteten, bevor die Hitze oder Druckwelle ankamen. Im Spektrum der elektromagnetischen Strahlung findet sich der Gamma-Bereich ganz außen im hochenergetischen Teil wieder, wo Elementarteilchen auf Energien von vielen Megaelektronenvolt kommen.


Extreme Energien

Während eines Gamma-Blitzes können von kosmischen Objekten Energien in eine Richtung abgestrahlt werden, wie sie von der Sonne in Milliarden von Jahren an einen bestimmten Punkt geschickt werden. Entsprechend glücklich kann man sich schätzen, wenn man sich in der Abstrahlrichtung wirklich sehr weit entfernt aufhält. Die Energien, die bei den nun gemessenen Ausbrüchen gemessen wurden, gingen in den Bereich mehrerer Teraelektronenvolt und damit auf ein Niveau, das rund 100 Milliarden mal höher liegt als beim sichtbaren Licht.

Dass die beiden Ereignisse in der nun erreichten Qualität beobachtet werden konnten, ist ein Stück weit auch Zufällen zu verdanken. Denn natürlich weiß man nie, aus welcher Richtung solch ein Gammablitz auftaucht und meist kann nur das Nachglühen genauer angeschaut werden. Im aktuellen Fall verzeichneten aber zwei NASA-Satelliten den eingehenden Strahlungsanstieg und informierten über Alarmschaltungen direkt zwei erdgebundene Observatorien. Diese blickten gerade in eine günstige Richtung und konnten ihre Instrumente binnen einiger Sekunden in die richtige Richtung lenken.

Die Gammastrahlung selbst ist dabei allerdings kaum sichtbar, da sie von der Erdatmosphäre schnell absorbiert wird. Durch die Interaktion mit den Teilchen in der Atmosphäre entsteht aber ein blaues Leuchten, das Cherenkov-Licht. Dieses konnte hier genau gemessen werden, was Rückschlüsse auf Ursprung und Stärke der Gammablitze einbrachte.

Siehe auch: Von Amateur entdeckt: Erster interstellarer Komet erstaunt Astronomen
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