Unionskrise: "Titanic"-Redakteur trollt mit Fake News Bild, Focus & Co.

Derzeit halten die Spannungen zwischen den Unionsparteien CDU und CSU die Berliner Politik in Atem. Dabei geht es um eine Rebellion Bayerns bzw. von Innenminister Horst Seehofer gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dabei überschlagen sich die Ereignisse und die Verwirrung nutzte das Satiremagazin Titanic aus.
In der Regierungskoalition kracht es derzeit gewaltig, die CSU macht sich die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel zunutze, um offen gegen die Schwesterpartei CDU zu rebellieren. Es ist mehr als Säbelrasseln, denn einen derartigen Machtkampf hat es bisher noch nie gegeben. Oder fast nie: Denn in der Rolle als Oppositionsparteien gab es schon einmal einen vergleichbaren Machtkampf, nämlich zwischen Franz Josef Strauß und Helmut Kohl.

Der spätere Kanzler erstickte die Diskussion 1976 aber im Keim, indem er androhte, mit der CDU in Bayern anzutreten, Strauß beendete seine Störversuche praktisch sofort. Und das ist auch aktuell ein immer wieder diskutiertes Szenario. Das machte sich Moritz Hürtgen, Redakteur des Satire-Magazins Titanic, zunutze.

Hürtgen veränderte seinen Twitter-Account so, dass er wie ein offizielles Konto des Hessischen Rundfunks aussah. Und dort twitterte er dann, dass in Hessen eine Politbombe geplatzt sei: "Seehofer kündigt laut interner Bouffier-Mail Unionsbündnis mit CDU auf." Merkel sei informiert, gegen 15 Uhr sollte dann eine Pressekonferenz folgen.


@hrtgn als "hr Tagesgeschehen"

Dazu packte Hürtgen, der seinen angezeigten Namen zwar zu "hr Tagesgeschehen" (aber sein Twitter-Konto @hrtgn nicht) geändert hat, ein Bild samt angeblichem Zitat des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. Dort hieß es, dass man sich vorbereiten müsse, bei der nächsten Bundestagswahl mit einer "neuen Bayern-CDU" anzutreten.

Auf eine derartige Meldung haben offenbar diverse Medien schon sehnsüchtig gewartet und griffen den Fake-Tweet auf, ohne ihn zu überprüfen. Bild, NTV und Focus meldeten den vermeintlichen Knaller sofort als "Breaking News", wohl auch weil die renommierte Nachrichtenagentur Reuters darauf hineinfiel. Andere Medien durchschauten den Tweet aber, der Spiegel warnte: "Bevor noch mehr Kolleginnen und Kollegen Schnappatmung kriegen: Das ist der Account von @titanic-Redakteur Moritz Hürtgen."

Hürtgen hat dabei seine echte Telefonnummer auf Twitter aufgeführt, es wäre leicht gewesen, den Fake aufzuklären. In Interviews ist der Satiriker auch nachdenklich zu seinem neuen Coup: "Überrascht ist also das falsche Wort, ich finde es beinahe besorgniserregend, dass das so einfach geht", sagte er zur Süddeutschen Zeitung.
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