Bundesnetzagentur unternimmt endlich etwas gegen Ping-Anrufe

Die Bundesnetzagentur will die Lukrativität so genannter Ping-Anrufe deutlich reduzieren. Die Mobilfunk-Betreiber müssen ihre Kunden nun mit Preisansagen darüber informieren, wenn sie im Begriff sind, eine teure Verbindung nach Übersee aufzubauen, zu der sie durch das Anklingeln Unbekannter gebracht werden.
Viele Mobilfunknutzer kennen das Problem, dass vermeintliche verpasste Anrufe auf dem Handy-Display auftauchen. Wer nicht genau hinschaut und reflexartig zurückruft, kann plötzlich mit ausländischen Anschlüssen verbunden sein, wodurch schnell hohe Gebühren anfallen. Betrüger versuchen so durch die Schaltung von Premium-Nummern im Ausland ordentlich zu kassieren.

Die Kriminellen spekulieren darauf, dass die Nutzer bei einem flüchtigen Blick nicht sehen, dass es sich um eine Auslandsverbindung handelt. So lässt sich die Vorwahl beispielsweise von Koblenz 0261 leicht mit der Vorwahl von Madagaskar 00261 verwechseln, das Gleiche gilt für die Vorwahlen von Rostock 0381 und Dortmund 0231, die den Vorwahlen von Serbien 00381 und Liberia 00231 ähneln.

Peak im Herbst

Im Oktober allein verzeichnete die Bundesnetzagentur rund 30.000 Beschwerden von Verbrauchern, die sich um dieses Thema drehten. Weitere 20.000 kamen im November dazu. Im Herbst gab es also einen regelrechten Peak - denn in den vorhergehenden Monaten des Jahres kamen zusammengenommen "nur" rund 15.000 Beschwerden zusammen. Die massiv gestiegene Zahl ließ die Bundesnetzagentur nun aber durchgreifen und es wurden zahlreiche Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbote ausgesprochen.

Aber auch präventiv wurde etwas getan. Ab dem 15. Januar müssen die Netzbetreiber Preiswarnungen bei Anrufen zu 22 Auslandsvorwahlen vorschalten. "Mit der von uns angeordneten Preisansagepflicht machen wir das rechtswidrige Geschäftsmodell der Täter wirtschaftlich unattraktiv und schaffen Transparenz für den Verbraucher", erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Solange die Preisansage läuft, fallen für den Nutzer keine Kosten an und man kann das Gespräch abbrechen, bevor man bezahlen muss.
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