Ex-Microsoftie: Banken werden von KI-Startups zuerst weggefegt

Immer wieder wird über verschiedene Branchen spekuliert, die von den aufkommenden KI-Anwendungen besonders hart getroffen werden. Der ehemalige Microsoft-Manager Kai-Fu Lee bringt hier einen bisher wenig beachteten Sektor ins Spiel: Die großen Banken.
Geld, Feuer, Brennen
k.a.
Dabei sind die Gedanken Lees, der inzwischen zu den berühmtesten Risikogeldgebern Chinas gehört, im Grunde völlig nachvollziehbar. Gute KI-Systeme werden die Risiken und Chancen von Investitionen anhand der ihnen vorliegenden Daten sicherlich wesentlich exakter und schneller bewerten können als die klassischen Banker und Analysten. Alle, die in der Finanzbranche mit der Verarbeitung und Analyse von Zahlen zu tun haben, müssen laut Lee um ihren Job bangen.

Doch aus seiner Sicht geht die Sache noch viel weiter, berichtete das US-Magazin Quartz. Die Banken stünden aktuell vor einer Situation, wie Kodak als der Fotofilm kaum noch benötigt wurde weil die Digitalfotografie aufkam. Zwar versuchte das Unternehmen selbst noch den Sprung in die neue Zeit zu schaffen, scheiterte aber kläglich.

Lee sieht Ähnliches nun auch auf die Großbanken zukommen, die in ihrer Struktur viel zu träge sind. Sie müssen damit rechnen, dass ihnen flexible Finanz-Startups, die neueste KI-Technologien zum Einsatz bringen, schlicht in immer mehr Bereichen das Wasser abgraben. Wenn die großen Finanzhäuser auf den Zug aufgesprungen sind, werden diese kleinen Firmen schon längst bei der nächsten Stufe angekommen sein.


Kreditvergabe nach Algorithmen

Als Beispiel führte Lee hier die Firma Smart Finance Group, in die er mit seinem VC-Unternehmen gerade investiert hat an. Das Unternehmen vergibt Kleinkredite, mit denen beispielsweise Beschäftigte kurzfristig einen Engpass bis zur nächsten Gehaltszahlung überbrücken oder eine nicht einkalkulierte Anschaffung tätigen können. Die Firma hat in diesem Jahr mit kaum vorhandenem Personalaufwand bereits 30 Millionen solcher Kredite vergeben. Dies wäre überhaupt nicht möglich gewesen, wenn jeder Antrag von einem Sachbearbeiter hätte geprüft und der Kunde auf seine Zahlungsprognose hin hätte eingeschätzt werden müssen. Die KI-Software erledigt das binnen kürzester Zeit.

Und auch für seine privaten Belange erprobt Lee gerade drei verschiedene Trading-Systeme, die mit Währungen, Aktien und Arbitragegeschäft spekulieren. "Ich setze hier lieber nicht mehr auf Menschen", brachte Lee seine Einschätzung der Lage auf den Punkt.

Siehe auch: Versicherer entlässt 34 Angestellte und ersetzt sie durch eine KI
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