Glasfasern sollen nicht in die Trinkwasser-Rohre

Die Bundesregierung stellt sich gegen Pläne der EU-Kommission, auch das Wassernetz für einen beschleunigten Ausbau der Breitband-Infrastrukturen nutzbar zu machen.
Glasfaser, Licht, Fiber
Alex Blackie
Als Grund dafür werden gesundheitliche Gefahren angegeben, die durch entsprechende Genehmigungen entstehen könnten. Wie die Saarbrücker Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, teile die Regierung "die hygienisch begründeten Bedenken und Sorgen" von Experten. Das gehe aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Zeitung vorliegt.

Um Kosten beim Netzausbau zu reduzieren, sollen nach dem Willen Brüssels Netzbetreiber ihre Breitbandkabel unter anderem auch durch bereits vorhandene Trinkwasserrohre schieben dürfen. Nach Ansicht der Bundesregierung sei eine Mitbenutzung von Trinkwasserrohren aber nur dann möglich, "wenn alle diesbezüglichen Bedenken ausgeräumt werden können". Das sei aber nicht der Fall.

Laut dem Bericht lehnen wegen möglicher gesundheitlicher Risiken auch die Verbände der Wasserwirtschaft sowie die Trinkwasserkommission des Umweltbundesamtes das Vorhaben ab. Die umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva Bulling-Schröter, sagte, sie erwarte jetzt "klare Ansagen der Bundesregierung in Brüssel gegen eine Nutzung von Datenkabeln in Trinkwasserleitungen".

Mit dem Vorhaben wollte die EU-Kommission vor allem dazu beitragen, die teure Verlegung von Glasfaserkabeln unter die Erde zu erleichtern. Statt Straßen und Wege aufzureißen, sollen die Verbindungen durch bereits bestehende Rohre gezogen werden. So ist es beispielsweise schon seit längerem üblich, die Leitungen innerhalb von Städten etwa in der Kanalisation oder U-Bahn-Tunneln anzubringen, was es überflüssig macht, Straßen und Wege erneut aufzureißen. Aber auch größere Distanzen werden überbrückt, indem vorhandene Röhren genutzt werden - so beispielsweise die Signal-Anbindungen entlang von Bahnstrecken.
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