Binance soll Kundengelder mit Geschäftskasse vermengt haben

Angesichts der Zustände bei diversen Kryptobörsen gerät auch die größte Plattform dieser Art in den Fokus: Binance. Recherchen zeigen, dass intern wohl Gelder von Kunden mit Geldern der Firmenkasse vermischt wurden, was schlicht ein Gesetzesbruch wäre.
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Wer Finanzgeschäfte anbietet, muss die Kundeneinlagen strikt von den Finanzen der Geschäftstätigkeit getrennt halten, so zumindest besagen es die Vorschriften der US-Finanzaufsicht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aber unter Berufung auf drei unterschiedliche, mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichtet, sei man bei Binance zumindest in den Jahren 2020 und 2021 von diesem Pfad abgekommen.

Eine der Quellen, eine Person mit direkter Kenntnis der Finanzen der Binance-Gruppe, erklärte demnach, dass sich die Summen, um die es hierbei geht, auf mehrere Milliarden Dollar beliefen und die Vermischung fast täglich auf Konten stattfand, die die Kryptobörse bei der US-amerikanischen Silvergate Bank unterhielt. Die Reuters-Redakteure konnten die Zahlen oder die Häufigkeit zwar nicht unabhängig überprüfen, jedoch werteten sie einen Bankbeleg aus, aus dem hervorgeht, dass Binance am 10. Februar 2021 eine Summe von 20 Millionen Dollar von einem Firmenkonto mit 15 Millionen Dollar, mit einem Konto, auf dem Kundengelder eingingen, vermischte.


Risiko für Kundengelder

Die beschriebenen Geldströme bei Binance deuten demnach auf einen Mangel an internen Kontrollen hin, die sicherstellen sollten, dass Kundengelder klar identifizierbar und von den Unternehmenseinnahmen getrennt sind. Dies stellt nach Ansicht ehemaliger Mitarbeiter der Finanzaufsicht, die man zur Begutachtung der Belege heranzog, ein Risiko für die Kundeneinlagen dar. Denn solch eine Vermischung kann letztlich leicht dazu führen, dass nicht mehr klar zugeordnet werden kann, über welche liquiden Mittel das Unternehmen für seine Geschäftstätigkeit verfügt. Wenn es miserabel läuft, werden dabei anfallende Verbindlichkeiten auf einmal mit Kundengeldern bezahlt und wenn sich dann Nutzer größere Beträge auszahlen lassen, kann es plötzlich zu einem Zusammenbruch der Firma kommen.

Reuters wies ausdrücklich darauf hin, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Binance-Kundengelder verloren gegangen sind oder entwendet wurden. Bei der Börsenaufsicht SEC ist man sich der Probleme allerdings bewusst. Ähnliche Vorfälle gibt es demnach wohl bei mehreren Kryptofirmen. "Ihre Geschäftsmodelle neigen dazu, Kundengelder zu nehmen und sie zu vermischen", sagte der SEC-Vorsitzende Gary Gensler kürzlich. Angesichts der Pleiten einiger Vertreter der Branche hat man bei der Behörde begonnen, hier genauer hinzuschauen.

Zusammenfassung
  • Binance vermischte Kundengelder mit denen der Firmenkasse.
  • US-Finanzaufsicht fordert strikte Trennung.
  • Summe der vermischten Gelder: mehrere Milliarden US-Dollar.
  • Binance-Mitarbeiter sehen Risiko für Kundeneinlagen.
  • Kein Beweis für Verlust/Entwendung von Kundengeldern.
  • SEC schaut genauer hin.

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