Amazon: US-Behörden verhängen Strafe wegen Review-Hijacking

Die US-Behörden haben erstmals eine Geldstrafe gegen einen Amazon-Verkäufer verhängt, weil dieser die Bewertungsanzeige bei der Online-Handelsplattform missbraucht hat, um Kunden zu täuschen. Die Praxis ist weit verbreitet und hat nun erstmals finanzielle Konsequenzen für einen Händler. Die US Federal Trade Commission (FTC), also die Handelsaufsicht der US-Bundesregierung, verlangt von der Firma "The Bountiful Company" die Zahlung von 600.000 US-Dollar, weil sie es als erwiesen ansieht, dass das Unternehmen die Darstellung der Bewertung einiger ihrer Produkte mit Hilfe des sogenannten "Review Hijacking" manipuliert hat.

Bountiful nutzt den Umstand aus, dass Amazon die Bewertungen verschiedener "Varianten" eines Produkts zusammengefasst anzeigt. Diese Funktion ist eigentlich so konzipiert, dass sie die Bewertungen von Produkten zusammenfasst, die zum Beispiel mit unterschiedlichen Farben oder in leicht unterschiedlichen Ausstattungsvarianten zu haben sind. Immer wieder wird das Feature jedoch missbraucht.

Neue Produkte mit alten Bewertungen positiver dargestellt

Dabei werden Bewertungen von bereits länger bei Amazon vertriebenen Produkten genutzt, um neue, aber vollkommen andere Produkte mit augenscheinlich vielen positiven Bewertungen attraktiver erscheinen zu lassen. Genau dies soll die Bountiful Company in den Jahren 2020 und 2021 getan haben. In internen E-Mails wurde sogar bestätigt, dass es gelang, die Verkäufe von wenig beliebten Produkten mittels der manipulierten Darstellung der Bewertungen zu steigern.

In einer Stellungnahme erklärte die FTC, dass das "Review-Hijacking" zwar eine relativ neue Taktik sei, aber letztlich einfach nur ganz normale irreführende Werbung. Amazon begrüßte das Vorgehen der Behörde gegen den Händler, wird aber gleichzeitig immer wieder dafür kritisiert, dass man nicht stärker gegen die weit verbreitete Praxis der Manipulation von Produktbewertungen vorgeht.

Amazon beteuerte einmal mehr, dass "mehr als 99 Prozent" der auf seiner Plattform verfügbaren Produkte ausschließlich authentische Bewertungen hätten. Ein Unternehmenssprecher forderte die Nutzer von Amazon gegenüber Engadget auf, bei der Bekämpfung von betrügerischen Bewertungen zu helfen, indem sie entsprechende Listings melden.

Zusammenfassung
  • US-Behörden verhängen erstmals Geldstrafe gegen Amazon-Verkäufer wegen Missbrauchs der Bewertungsanzeige.
  • FTC verlangt 600.000 US-Dollar von "The Bountiful Company" wegen "Review Hijacking".
  • Missbrauch der Funktion, Bewertungen verschiedener Produkte zusammenzufassen, um neue Produkte attraktiver erscheinen zu lassen.
  • Amazon begrüßt Handeln der Behörden, wird aber weiter kritisiert.
  • Mehr als 99% der Produkte auf Amazon haben authentische Bewertungen, sagt Amazon.
  • Nutzer sollen betrügerische Bewertungen melden.
  • FTC bezeichnet "Review Hijacking" als irreführende Werbung.

Siehe auch:
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