Adobe verschickt Abmahnung wegen Acrobat Reader 1.0 für MS-DOS

Abmahnungen einzelner Personen sind in Zeiten wie diesen alles andere als ungewöhnlich und auch nicht unbedingt eine Mel­dung wert. Im vor­lie­genden Fall ist diese aber etwas ganz Be­son­de­res, denn Adobe hat eine "schwarzkopierte" Reader-Ver­sion ab­ge­mahnt, die 27 Jahre alt ist.
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1993 stand das World Wide Web noch ganz am Anfang und in diesem Jahr hat Adobe ein neues Format eingeführt, das heutzutage nicht mehr wegzudenken ist: Portable Document Format, besser bekannt unter seiner Abkürzung PDF. Heutzutage sind PDFs aus unserem Alltag auch nicht mehr wegzudenken, das betrifft Arbeit, Freizeit, behördliche An­ge­le­gen­hei­ten und vieles mehr.

Der Adobe Reader ist trotz diverser Alternativen eines der wichtigsten Programme für die Nutzung von PDFs und der Anbieter möchte natürlich nicht, dass die Software illegal genutzt wird. Entsprechend sind Takedowns nach Digital Millennium Copyright Act (DMCA) alles an­de­re als ungewöhnlich.

Dagegen kann man auch nichts sagen, allerdings berichtet das Filesharing-Blog TorrentFreak, dass der bei F-Secure tätige Sicherheitsforscher Mikko Hyppönen mit einer ganz besonderen Abmahnung konfrontiert war. Denn dieser fing sich mit einem Tweet samt Link zu einer Ac­ro­bat Rea­der-Version eine Abmahnung ein. Die Besonderheit: Es war der allererste Ac­ro­bat Rea­der für MS-DOS.

Der Takedown betraf auch nicht den ur­sprüng­li­chen Tweet, sondern einen Retweet durch einen von Hyppönen selbst erstellten Bot, der den fünf Jah­re alte Tweets noch einmal veröffentlichte. Das Bot-Konto wurde ebenfalls gesperrt - letz­te­res ist allerdings Standard in solchen Fällen.

"Antike Software fürs Museum"

Laut TorrentFreak ist vermutlich ein Au­to­ma­tis­mus für den Takedown ver­ant­wort­lich. Das ist zwar letztlich "nur" ein Kuriosum, zeigt aber auch, dass der DMCA-Prozess alles andere als optimal ist: Denn selbst wenn sich Adobe an einer 27 Jahre alten Download-Version störte, wäre es nicht sonderlich effektiv, gegen einen Tweet vorzugehen und nicht den Download selbst. Hyppönen selbst will an seinem Tweet festhalten: "Diese Software ist antik. Sie gehört in ein Museum, nicht in einen DMCA-Antrag."

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