Ex-Mannesmann-Chef: Vodafone hat alles verzögert, ist großes Unglück

Auch nach 20 Jahren trauert der ehemalige Chef des Mannesmann-Konzerns seiner Firma hinterher. Aus seiner Sicht hätte es ohne die Übernahme durch Vodafone eine wesentlich bessere Entwicklung des Unternehmens gegeben.
Logo, Vodafone, Ifa, IFA 2014, Fahnen
Vodafone
Mannesmann hatte nach dem Lizenzerwerb Anfang der 1990er Jahre begonnen, das erste private Mobilfunknetz in Deutschland aufzubauen. Dies und die später begonnenen Festnetz-Aktivitäten entwickelten sich so gut, dass zum Ende des Jahrzehnts der britische Vodafone-Konzern zur feindlichen Übernahme ansetzte. Es wurde nach langem Kampf die teuerste Akquisition der Wirtschaftsgeschichte: 190 Milliarden Euro mussten die Briten am Ende hinlegen.

Im Interview mit der Rheinischen Post erklärte der damalige Mannesmann-Chef, dass er die Übernahme nach wie vor als "großes Unglück" ansehe. "Die Fortführung unserer Strategie wäre für die Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre besser gewesen, weil es mehr Wachstum und Gewinn gegeben hätte. Die Integration von Mobilkommunikation und Festnetzkommunikation war damals schon bei uns praktiziertes Konzept", führte er aus.

Vodafone holt alles viel später nach

Mannesmann hat laut Esser bereits im Jahr 1999 versucht, die TV-Kabelnetze zu übernehmen, die die Deutsche Telekom damals aus dem Konzern ausgliedern musste. Vodafone konzentrierte sich nach der Übernahme lange auf den Mobilfunk und kaufte die Kabel-Infrastrukturen nun erst in den letzten Jahren auf.

"Wir hatten in 1999 geboten auf das Kabelnetz der Deutschen Telekom für die Fernsehversorgung in Wohngegenden. Das hätte uns in der Telekommunikation ab 2000 sehr stark gemacht. Genau deshalb wollte die Deutsche Telekom absolut nicht, dass wir das Kabelnetz bekämen.  Dieser Konflikt war hochpolitisch. Hätten wir in 2000 Mannesmann fortgeführt, hätten wir mit sehr guten Argumenten sehr gute Chancen gehabt", berichtete Esser aus der damaligen Zeit.

Natürlich lässt sich nur darüber spekulieren, was in einem solchen Fall passiert wäre. Klar ist allerdings, dass die Telekom so lange Zeit keinen Konkurrenten hatte, der sie auf allen Produktbereichen attackieren konnte. Das machte es dem ehemaligen Staatskonzern letztlich möglich, sich ein Stück weit auf dem Bestand auszuruhen.

Siehe auch: Deutsche Glasfaser und Vodafone: Gemeinsam soll FTTH schneller gehen
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