Entgegen aller Befürchtungen:
Das Lesen ist nicht auf dem Rückzug

Der von Kulturpessimisten immer wieder beklagte Verfall der Buchkultur infolge der immer leichteren Verfügbarkeit audiovisueller Inhalte findet gemessen an realen Daten schlicht nicht statt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung aus den USA.

Infografik: Warum werden Papierbücher noch gekauft?Warum werden Papierbücher noch gekauft?
Erstmals seit vielen Jahren hat das Markt­for­schungs­in­sti­tut Gallup Daten dazu er­ho­ben, für welche kulturellen Aktivitäten die US-Amerikaner ihr Haus oder ihre Wohnung verlassen. Das Er­geb­nis dürfte dabei so manchen überraschen: Mit weitem Abstand liegt hier der Besuch einer Bi­blio­thek an der ersten Stelle. Im Durchschnitt hat je­der US-Verbraucher im vergangenen Jahr 10,5 Mal eine solche Einrichtung aufgesucht.

Mit deutlichem Abstand an zweite Stelle folgte dann erst der Ausflug ins Kino: 5,3 Besuche waren das im Durchschnitt. Auf den folgenden Plätzen sortieren sich dann mit langsam sin­ken­den Besuchsmengen Sport-Events, Konzerte und Nationalparks ein. Die Besuche in Ki­nos sind seit der letzten vergleichbaren Umfrage im Jahr 2001 um 1,3 nach unten ge­gan­gen - während die Zahl der Ausflüge in Museen und Theater klar gestiegen ist.

Jugend voran

Die öffentlichen Bibliotheken, für die die Kom­mu­nen in den USA viel tun, erfreuen sich dabei keineswegs nur bei den älteren Menschen gro­ßer Beliebtheit. Die meisten Besuche gibt es bei den jungen Leuten. Verbraucher im Alter von 18 bis 29 Jahren suchten die Bü­cher­aus­lei­hen im letzten Jahr im Schnitt 15,5 Mal auf, die 30- bis 49-jährigen immerhin noch 12,3 Mal. Die schwächste Gruppe waren hier die Menschen zwischen 50 und 64, die nur 6,8 Mal in die Bi­blio­thek gingen - aber auch bei ihnen stehen die Einrichtungen letztlich ganz oben im Ranking.

Besondere Anziehungskraft haben Bibliotheken dabei auf Menschen mit geringeren Ein­kom­men - denn hier hat man in der Regel kostenfrei einen Zugang zu Büchern und in der Regel auch zum WLAN. Einkommensschwächere Schichten sind hingegen seltener bei Ver­an­stal­tun­gen zu finden, die in der Regel nur zu hohen Ticketpreisen zugänglich sind.

Siehe auch: EuGH: Bibliotheken dürfen E-Books genau so verleihen wie Bücher
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