Ex-Blizzard-Chef: Warum der WoW-"Nachfolger" Titan scheitern musste

Mike Morhaime, Mitgründer und langjähriger Chef von Blizzard, hat das Unternehmen im vergangenen Herbst verlassen. Er musste eine Weile zu seinem ehemaligen Arbeitgeber schweigen und durfte auch nicht mit einem neuen Spieleprojekt in Konkurrenz treten. Dieser Vertragspassus ist aber nun abgelaufen.
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Bis April war Morhaime für Blizzard noch als Berater tätig, das war allerdings wohl eine eher symbolische Rolle, die an eine Vertragsklausel, wonach er für eine Zeit lang nicht für jemand anderen im Gaming-Geschäft tätig sein darf, gebunden war. Seit April ist er aber ein "freier Mann" und darf auch offen über Blizzard sprechen.

In Interviews auf dem GameLab in Barcelona wurde er auch auf den World of Warcraft-"Nachfolger" Titan angesprochen und Morhaime verriet dazu auch zahlreiche interessante Details. Wie VG24/7 berichtet, hat man Titan intern als Sequel gesehen, auch wenn der Titel in einem anderen Universum gespielt hätte. Das lag laut dem ehemaligen CEO am Umstand, dass Titan ähnlich ambitioniert war wie zuvor WoW.

Zu ehrgeizig

Der zu große Ehrgeiz war letztlich auch der Grund für das Scheitern von Titan: "Wir haben stets versucht, Spiele, die nicht weit genug vorangeschritten waren, nicht vorab anzukündigen. Titan war eine Ausnahme, weil wir (unbedingt) wollten, dass es unsere nächste Generation wird, unsere Quasi-Fortsetzung von World of Warcraft."


Deshalb hat man zahlreiche Senior-Entwickler abgezogen und sie an das Projekt gesetzt. "Aber sie sind daran gescheitert, das Ausmaß zu kontrollieren. Es war sehr ehrgeizig." Laut Morhaime war Titan ein Next-Gen-MMO, das unzählige Möglichkeiten bot und verschiedene Modi hatte: "Wir haben gewissermaßen zwei Spiele parallel entwickelt, sie fanden aber nie zusammen."

Der Codename Titan ist irgendwie an die Öffentlichkeit gelangt, man machte aber grundsätzlich kein Geheimnis aus der Tatsache, dass man ein MMO der nächsten Generation entwickelt. Letztlich stieß man an Grenzen der Engine und das dazugehörige Team wollte nach bereits mehrjähriger Entwicklung Tools und Technologie überarbeiten.

Blizzard beschloss hingegen, dem Team einige Monate Nachdenkpause zu verordnen. Die Entwickler sollten überlegen, welche einzelne Idee man aufgreifen und weitermachen könnte. Das Resultat waren einige Ideen, eine davon war Overwatch.
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