Samsung entschädigt endlich die Familien der krebstoten Chip-Arbeiter

Bei Samsung Electronics geht eine langwierige Auseinandersetzung um die Anerkennung von schweren Erkrankungen bei Arbeitern zu Ende. Eine Reihe von Familien, deren Angehörige an den Folgen ihrer Tätigkeit in den Chipfabriken des Konzerns starben, erhalten jetzt endlich Anerkennung und Unterstützung durch das Unternehmen.
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Samsung
Schon vor vielen Jahren wurde klar, dass es unter den Beschäftigten in der Halbleiterproduktion Samsungs eine deutlich überdurchschnittliche Quote an verschiedenen Krebserkrankungen gab. Das wurde von den Betroffenen darauf zurückgeführt, dass man in dem Beruf mit verschiedenen gefährlichen Substanzen zu tun hat, die entsprechende Folgen nach sich ziehen können. Jahrelang starben Leute an den Folgen.

Samsung lehnte es jedoch lange ab, Verantwortung zu übernehmen. Der Konzern zog sich jeweils darauf zurück, dass im jeweiligen Einzelfall schlicht nicht gesagt werden kann, ob die Erkrankung der Person nun wirklich direkt von der Tätigkeit in der Samsung-Fabrik ausgelöst wurde oder aber ein anderer Auslöser denkbar sei. Es dauerte Jahre, bis das Management die ersten Fälle anerkannte. 2014 gab es eine offizielle Entschuldigung, 2015 bekamen Angehörige von Verstorbenen eine Zahlung, die sich nicht organisiert für ihre Rechte einsetzten.

Denkwürdiges Treffen

Erst jetzt gab der Konzern klein bei und einigte sich formal auch mit der Organisation Banolim, in der sich zahlreiche Betroffene und Familien zusammengeschlossen hatten, um für ihre Rechte einzutreten, wie ZDNet berichtet. Für die südkoreanische Gesellschaft kam es so nun zu einem denkwürdigen Ereignis: Samsung-Top-Manager Kim Ki-nam traf sich in Seoul vor den Augen von Politikern und hunderten Journalisten mit Vertretern von Banolim und unterzeichnete eine Einigung, die im Rahmen einer Mediation ausgearbeitet worden war.

Im Zuge dessen werden nun über eine unabhängige Anwaltskanzlei Gesundheits- und Personalakten gesichtet. Abhängig von der Art der Beschäftigung und Erkrankung sollen dann Entschädigungen fließen. Wer beispielsweise aufgrund der Chemikalien an Leukämie erkrankte und arbeitsunfähig wurde oder gar starb, soll nun 130.000 Dollar bekommen. Um wie viele Fälle es sich dabei insgesamt handelt, ist noch immer nicht endgültig geklärt, doch wird sich Samsung nun den unabhängigen Gutachten beugen. Weiterhin zahlt das Unternehmen 44 Millionen Dollar in einen allgemeineren Gesundheitsfonds ein.

Kim Ki-nam räumte auf dem Treffen ein, dass die Chip- und LCD-Werke Samsungs durchaus keine Orte seien, von denen sich behaupten ließe, dass man alle Gesundheitsrisiken im Griff habe. "Wir bitten die Familien der Leute, die durch ihre Arbeit erkrankten, inständig um Verzeihung. Und wir wollen dies zum Anlass nehmen, zu einem sichereren und gesünderen Arbeitsplatz zu werden."

Siehe auch: Krebs nach Tätigkeit für Samsung offiziell anerkannt
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