Ausprobiert: Firefox 57 - Ein Neustart, der (noch) nicht ganz gelingt

Firefox 57 soll dem altehrwürdigen Browser zu einem zweiten oder dritten Frühling verhelfen, seit heute ist nun auch die Final dazu verfügbar, die sich quasi - abgesehen von den Bugfixes, die das Tester-Feedback ergab - nicht von der Beta unterscheidet, auf die sich unser Test im Konkreten noch bezieht.
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Mozilla

Firefox gut, IE böse

Vor 15 oder 20 Jahren war die Browserwelt noch anders, ja einfacher: Es gab den von Nerds verhassten, aber dominierenden Internet Explorer und Netscape Navigator, zum dem Web-Veteranen und Technik-Auskenner griffen. Der Navigator wurde ab 2002 vom Firefox abgelöst und an der Ausgangslage änderte sich nichts: Firefox gut, IE böse.

Die meisten IT-Experten konnten auch über viele Jahre bestens mit dem Firefox leben, auch weil der Open-Source-Ansatz schlichtweg sympathischer war als das monopolistische und verschlossene Microsoft von damals.


Doch irgendwann einmal bekam die Liebesbeziehung zum Firefox Risse: Der Browser wurde immer schwerfälliger bzw. konnte mit dem sich immer rapider entwickelnden World Wide Web nicht mithalten. Das hatte zur Folge, dass die Unzufriedenheit mit Firefox immer größer wurde, aber die Alternativen rar waren, Opera war und ist bis heute nicht jedermanns Sache.

Chrome und Bäm!

2008 änderte sich praktisch alles: Google veröffentlichte Chrome und hat damit neue Standards gesetzt. Der optische Minimalismus hatte zudem Auswirkungen auf die Geschwindigkeit, Chrome brachte auch dank Änderungen "unter der Haube" ein Surfgefühl zurück, das man lange Zeit vermisst hat. Der Rest ist im Wesentlichen Geschichte: Heute verwendet jeder zweite Nutzer Chrome und nur etwa jeder zehnte Firefox.

Firefox 57Firefox 57Firefox 57Firefox 57

Das weiß auch Mozilla schon lange und hat im Vorjahr mit dem Umbau von Firefox begonnen. Das so genannte Projekt Quantum ist ein ganzes Maßnahmenpaket, das Änderungen am "Innenleben" sowie dem Design vornimmt. Diese stehen seit kurzem in einer ersten Version von Firefox 57 zum Ausprobieren bereit, damit kann man auch ein erstes Zwischenfazit ziehen, optisch wie technisch.
Firefox 57Neues Menü rechts oben

User Interface

Die neue Benutzeroberfläche, die Mozilla Photon nennt, bringt zahlreiche Änderungen mit sich. Vieles ist neu, einiges stellt aber auch eine Rückkehr zur früheren Optik dar. Denn vielfach nimmt man Änderungen zurück, die vor einigen Jahren im Zuge von "Australis" umgesetzt worden sind, darunter die Optik der Tabs. Diese wurden nämlich seinerzeit abgerundet, ab Firefox 57 sind sie aber wieder eckig.

Das ist vielfach Geschmacksfrage und vielmehr Gewöhnungssache. Dabei ist sogar möglich, dass so mancher Australis-Kritiker heute erneut das Gesicht verzieht. Der Mozilla- und Firefox-Kenner Sören Hentzschel hat bereits im April eine Gegenüberstellung zwischen der noch aktuellen und der künftigen Oberfläche gezeigt.

Kleinere Änderungen betreffen die nun zentrierte Adressleiste bzw. die nach links gewanderten Elemente für Neu laden und Home. Damit orientiert man sich an der Konkurrenz wie Chrome und Edge, bisherige Firefox-Nutzer werden sich umstellen müssen, was aber kein allzu großes Problem sein dürfte.

Begrüßenswert ist die Änderung des Menüs auf der rechten Seite: Denn derzeit gibt es dort große Symbole mit Beschreibungen für Aktionen wie "Neues Fenster", "Privates Fenster", "Seite speichern", "Drucken" etc. Dieses Menü wurde - wie wir finden sinnvoll - überarbeitet und entschlackt, denn nun stehen die Texte im Vordergrund, die Symbole dienen der optischen Unterstützung, nehmen aber bei weitem nicht mehr eine so prominente Rolle ein.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum Erweiterungen ein Problem darstellen und wie sich der Browser in Bezug auf die Geschwindigkeit präsentiert.
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