Street View: WLAN-Daten doch absichtlich erfasst
Einer ganz anderen Meinung ist hingegen die FCC. Ein Google-Mitarbeiter habe die Software bewusst mit dieser Funktion ausgestattet, um mit den gewonnenen Informationen zum Beispiel die Suche im Internet verbessern zu können. Später stellte sich heraus, dass solche Daten für den Suchmaschinen-Bereich keinen Wert haben.
Gegenüber der FCC wollte der angesprochene Google-Mitarbeiter keine Angaben machen. Er selbst gehört offenbar gar nicht zum Street-View-Team bei Google, sondern arbeitete nur nebenbei an diesem Projekt. Mindestens zwei weitere Google-Kollegen soll er über seine Arbeit informiert haben, berichtet 'Bloomberg'.
Google hat bei den Kamerafahrten für Street View auch die Kennungen von WLANs in der Vergangenheit lokalisieren lassen. Auf diese Weise wurde eine Standortbestimmung durch Dreieckspeilung möglich. Dank diesen Daten kann dann letztlich die Position eines beliebigen Anwenders ungefähr bestimmt werden, selbst wenn kein GPS-Signal zu Verfügung steht, lautete die Erklärung von Google.
Da diese Datensätze vollständig anonymisiert vorliegen, konnte Google die Aufregung zunächst nicht verstehen. Allerdings wurden dabei auch unverschlüsselte Informationen aus diesen Netzen abgegriffen. Nach einer umfassenden Prüfung des Sachverhalts stellte sich heraus, dass nicht nur wie angegeben Datensplitter, sondern teilweise auch E-Mails gespeichert wurden.
Die US-Telekommunikationsbehörde Federal Communications Commission (FCC) legte Google erst kürzlich eine Strafe in der Höhe von 25.000 US-Dollar auf, da der Internetkonzern die Ermittlungen aktiv behindert habe. Da es in den USA keinen Präzedenzfall gibt, verstoßt Google wegen den erfassten WLAN-Daten selbst nicht gegen ein gültiges Gesetz. Die FCC unterstrich aber, dass viele wichtige Fragen bisher noch nicht lückenlos geklärt wurden.
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