Polizei zerschlägt große Bande von Telefonbetrügern

Bundesweit sowie in der Schweiz und Österreich haben Polizeieinheiten einen Schlag gegen eine Bande von Telefonbetrügern geführt. Diese sollen eine neue Abrechnungsmöglichkeit von Dienstleistungen über die Telefonrechnung der Netzbetreiber im großen Stil missbraucht haben.
Telefon, Telefonieren, Festnetz
radi­opila­tus
Wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrugs wurden nach Angaben der federführenden Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main heute insgesamt 55 Durchsuchungsbeschlüsse in Deutschland mit Schwerpunkt im Rhein-Main-Gebiet und zeitgleich weitere 4 Beschlüsse in der Schweiz und 5 Beschlüsse in Österreich vollstreckt.

Das Verfahren richtet sich derzeit gegen insgesamt 14 Beschuldigte im Alter von 26 bis 58 Jahren. Acht Personen, darunter der mutmaßliche Kopf der Bande, seine "rechte Hand" sowie der Geschäftsführer der Firma Telomax wurden aufgrund bestehender Haftbefehle festgenommen. Zudem wurde umfangreiches Beweismaterial in den Durchsuchungsobjekten sichergestellt, hieß es.

Der mutmaßliche 31-jährige Kopf der Bande hat offensichtlich erkannt, dass die neue Art der Abrechnung die Möglichkeit bietet, leichter als über einen Lastschrifteneinzug vermeintliche Forderungen einzuziehen, da diese Art des Inkasso in der Bevölkerung weitgehend unbekannt ist und Betroffene somit bei der ausgewiesenen "Mehrwertdienstleistung" nicht ohne weiteres an einen unberechtigten Forderungseinzug denken. Zudem werde eine Vielzahl von Telefonkunden mangels entsprechender Prüfung der Telefonrechnung den Einzug der unberechtigten Forderung nicht bemerken.

Ab Mitte 2010 sollen die Beschuldigten aktiv gewesen sein. Es wurden Datensätze zumeist älterer Personen erworben. Diese wurden aus Call-Centern in Pristina im Kosovo und der bulgarischen Hauptstadt Sofia angerufen. Lockmittel waren dabei beispielsweise Verlosungen angeblicher Gutscheine. In den Gespräch sollen die Teilnehmer dann durch irreführende und manipulative Gesprächsführung dazu gebracht worden sein, letztlich einen Vertrag abzuschließen.

Bei diesem Gespräch wurde den Kunden auch der Berechtigungscode genannt, den sie eingeben müssen, damit die Abrechnung der angeblichen Teilnahmegebühr vom Netzbetreiber abgewickelt wird. Nach dem Telefonat wurde demnach über die Firma Telomax, das Inkasso über den Anschlussanbieter vorgenommen. Der Geschäftsführer des Unternehmens soll in den Tatplan eingeweiht gewesen sein.

Insgesamt sollen die Beschuldigten auf diese Weise bereits mindestens 1,6 Millionen Euro vereinnahmt haben. Weitere 810.000 Euro, die von der Firma Telomax beansprucht werden, wurden mittlerweile von der Telekom aufgrund von Auszahlungsverboten der Bundesnetzagentur auf ein Notarkonto einbezahlt. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen ist derzeit von mindestens 100.000 geschädigten Personen in Deutschland auszugehen, so die Staatsanwaltschaft.
Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Jetzt als Amazon Blitzangebot
Ab 06:10 Uhr Lisen Legion Go/ROG Ally/Steam Dock, 13-in-1 Dockingstation mit 5 USB 3.0 und 2.0, Zwei Lüftern, HDMI 4K bei 60 Hz, Gigabit Ethernet, 100 W Aufladung für Stream Deck/LenovoLisen Legion Go/ROG Ally/Steam Dock, 13-in-1 Dockingstation mit 5 USB 3.0 und 2.0, Zwei Lüftern, HDMI 4K bei 60 Hz, Gigabit Ethernet, 100 W Aufladung für Stream Deck/Lenovo
Original Amazon-Preis
79,98
Im Preisvergleich ab
?
Blitzangebot-Preis
53,98
Ersparnis zu Amazon 33% oder 26
Folgt uns auf Twitter
WinFuture bei Twitter
Interessante Artikel & Testberichte
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!