Forscher lassen 60-Watt-Lampe drahtlos leuchten

Hardware Inzwischen gibt es elektronische Geräte für so gut wie jeden Verwendungszweck. Laptops und Multimedia-Player lassen sich ja zumindest für einige Stunden ohne eine Verbindung zum Stromnetz betreiben, generell gilt aber, dass Kabelsalat unter und auf dem Tisch so schlimm ist, wie nie zuvor. Deshalb versucht der Mensch schon seit mehr als einem Jahrhundert, sich von den lästigen Kabeln zu befreien. Zuerst machte der Telegraf der Funkkommunikation Platz, inzwischen sind wir dank Handys auch nicht mehr von Festnetztelefonen abhängig und dank WLAN können lassen sich auch Datennetzwerke mittlerweile ohne Kabel realisieren.

Jetzt scheint auch der letzte Schritt zu einer "kabellosen" Welt zu gelingen, denn amerikanische Wissenschaftler wollen auch das allgegenwärtige Netzkabel ins Nirvana schicken. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) haben gestern erstmals ein System gezeigt, mit dem genügend Energie drahtlos übertragen werden kann, um eine 60-Watt-Glühbirne zum leuchten zu bringen.

Die Wissenschaftler nennen ihr Konzept "WiTricity". Damit soll es eines Tages möglich sein, die Akkus von Laptops und anderen mobilen Endgeräten ohne ein Kabel mit Strom zu versorgen. Das Prinzip der drahtlosen Stromübertragung ist nicht neu, bisher gab es jedoch keine Ansätze, die effektiv genug arbeiten, um einen breiten Markt ansprechen zu können.

2006 beschrieb ein Professor des M.I.T. erstmals, wie das System so perfektioniert werden kann, dass es deutlich effektiver arbeitet. Die Strahlung muss so gebündelt werden, dass ein Großteil ihr Ziel auch erreicht. Die Forscher haben diese Idee nun erstmals praktisch umgesetzt. Um wirklich mit den herkömmlichen Kabelverbindungen konkurrieren zu können muss die Effektivität jedoch weiter gesteigert werden.

Bei ihrem Versuch erzielten die Wissenschaftler des M.I.T. eine Effektivität von 40 bis 45 Prozent. Sie gehen davon aus, dass der Wert noch verdoppelt werden muss, um Stromkabel bei mobilen Geräten wirklich überflüssig zu machen. Dieses Ziel ist ihren Angaben zufolge durchaus realistisch, zuvor muss die Größe des "Senders" jedoch noch stark reduziert werden.

Die Forscher wiesen explizit darauf hin, dass ihr Konzept sicher ist und keinen negativen Effekt auf Lebewesen hat. Die Strahlung habe auch keinerlei Auswirkungen auf andere Elektronikgeräte, hieß es. Dennoch sei auch auf diese Gebiet weitere Erkundungsarbeit zu leisten.
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