Chips made in China: Huawei hat jetzt Design-Tools für 14-nm-Fertigung

In China versucht man angesichts der diversen Sanktionen der USA seit Jahren, bei den Technologien für die Fertigung von Chips eigene Alternativen zu entwickeln. Ausgerechnet Huawei will in dieser Hinsicht jetzt einen Meilenstein erreicht haben.
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Der vom US-Embargo getroffene chinesische Technologiekonzern Huawei will jetzt in der Lage sein, Design-Tools für 14-Nanometer-Chips zu bieten. Man habe jüngst eigene Programme für die sogenannte Electronic Design Automation (EDA) entwickelt, die für Chips mit Strukturbreiten von 14 oder mehr Nanometern verwendet werden können, erklärte jüngst angeblich der aktuelle Huawei-Vorsitzende Xu Zhijun laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters.

Huawei habe mittlerweile 78 eigene Anwendungen für die Chipentwicklung geschaffen. Die Erprobung der neuen EDA-Tools für die Entwicklung von Chips mit mindestens 14 Nanometern Strukturbreite soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, erklärte Xu dem Vernehmen nach weiter. Für das Huawei und andere chinesische Firmen geht es bei der Entwicklung eigener Werkzeuge für die Chipfertigung unter anderem darum, die Abhängigkeit von ausländischen Produkten dieser Art zu reduzieren.

Chinesische Firmen kooperieren, liegen mehrere Chipgenerationen zurück

Die "Lokalisierung" von EDA-Tools durch Huawei erfolgte dem Bericht zufolge mit Unterstützung anderer Firmen, die ebenfalls in diesem Bereich arbeiten. Mit Hilfe derartiger Software werden die "Blaupausen" der Chips produziert, bevor sie in den Chipwerken in die Massenproduktion gehen. Huawei will seine neue Software jetzt auch Partnern und Kunden zur Verfügung stellen.


Die weltweit ersten Chips mit 14 Nanometern Strukturbreite kamen bereits Mitte der 2010er-Jahre auf den Markt. Seitdem kamen bereits modernere Chips mit weiter geschrumpften Strukturen von nur noch 10, 7, 5 und bald 3 Nanometern auf den Markt. Im Grunde hinkt Huawei mit seiner neuen Software somit zwei bis drei Generationen hinterher, wobei auch noch offen ist, wer unter den chinesischen Chipfertigern angesichts der US-Sanktionen in der Lage wäre, 14-Nanometer-Chips für Huawei zu bauen.

Die drei führenden Anbieter von EDA-Tools stammen allesamt aus westlichen Ländern. Zu ihnen gehört neben Synopsys und Cadence aus den USA die deutsche Firma Mentor Graphics, die Teil des Siemens-Konzerns ist. Die drei Unternehmen dürfen ihre Produkte seit dem Inkrafttreten des US-Embargos gegen Huawei im Jahr 2020 nicht mehr an den einst bei Smartphones führenden Konzern liefern.

Im Grunde kann Huawei deshalb bisher keine weiteren eigenen Chips mit schrumpfender Strukturbreite mehr entwickeln, da die vorhandene Software der westliche Hersteller nicht mehr genutzt oder zumindest nicht mehr aktualisiert werden darf. Außerdem haben die USA und andere Länder mittlerweile den Export von leistungsfähigen Anlagen für die Chipfertigung stark eingeschränkt.

Zusammenfassung
  • Huawei will jetzt eigene EDA-Tools für 14-Nanometer-Chips entwickelt haben.
  • 78 eigene Anwendungen für Chipentwicklung geschaffen.
  • Erprobung der neuen EDA-Tools soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
  • Ziel: Abhängigkeit von ausländischen Produkten reduzieren.
  • Software soll Partnern und Kunden zur Verfügung gestellt werden.
  • Huawei hinkt bei Entwicklung zwei bis drei Generationen hinterher.
  • US-Embargo verhindert Export leistungsfähiger Anlagen für Chipfertigung.

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