Venus: Simulationen erklären den Hitze-Tod der Schwester der Erde

Die Venus gilt als Schwester-Planet der Erde. Sie weist eine ähnliche Dichte und Größe wie unsere Heimat auf. Allerdings könnten die Bedingungen an der Oberfläche kaum unterschiedlicher sein: Blühendes Leben hier, absolute Lebensfeindlichkeit dort.
Forscher beginnen jetzt ein Verständnis dafür zu entwickeln, warum die Entwicklung beider Welten so unterschiedlich verlief. Die Atmosphäre der Venus ist über 90 Mal dichter als die der Erde und besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid. Der Planet leidet unter einem unkontrollierbaren Treibhauseffekt mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 462 Grad Celsius.

Als wesentlichen Grund dafür, dass sich die beiden Schwestern heute so wenig ähneln, verweist man dabei auf die so genannten LIPs (Large Igneous Provinces). Dabei handelt es sich um Perioden mit weitreichender vulkanischer Aktivität. Diese sind durchaus auch von der Erde bekannt und verursachten größere Massenaussterben als Asteroideneinschläge.

Mit Glück entkommen

Allerdings waren die LIPs auf der Erde im Grunde kleinere, lokale Ereignisse, wenn man sie mit den Vorgängen auf der Venus vergleicht. Auf unserem Planeten haben sie durchaus gigantische Mengen von 100.000 Kubikkilometern Vulkangestein auf der Oberfläche hinterlassen. Wie Analysen ergaben, besteht allerdings mehr als 80 Prozent der oberen Bodenschicht der Venus aus Vulkangestein oder dessen verwitterten Überresten.

In Simulationen wurden verschiedene Varianten überprüft, wie die LIPs aufeinander folgten, um die Oberfläche des Planeten in seiner heutigen Form zu formen. Sie lagen dabei in Abständen zwischen 100.000 und einer Million Jahre vor. In beiden Varianten kamen die Modelle zum gleichen Ergebnis: Massive Umweltauswirkungen bis hin zum Hitzetod des Planeten. Es ist dabei nicht abwegig, dass auch die Erde so hätte enden können und letztlich nur durch Glück einen anderen Weg nahm.

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