Leistungsschutz: Verlage wollen 900 Mio. € für Textsnippets von Google

Der Lizenzverwerter Corint Media will bis zu 900 Millionen Euro von Google einfordern, um das Geld gemäß der Leistungsschutzrechte für Presseverlage an verschiedene Medienhäuser zu verteilen. Das geht aus einem Interview mit dem neuen Chef hervor.
Geld, Steuern, Euro, Banknoten
Pixabay
In dem Gespräch mit dem Branchenmagazin Clap erklärte der neue Corint-Chef Christoph Schwennicke diesen Wert. 10 bis 11 Prozent des Umsatzes, den Google in Deutschland generiert, veranschlage man im Rahmen der Abgabepflicht und gehe davon aus, dass Google hierzulande im Jahr Einnahmen in Höhe von 9 Milliarden Euro erziele.

Allerdings dürfte die Sache doch nicht so einfach sein und letztlich wird sich wohl erst vor Gericht entscheiden, ob und wie viel Google wirklich zahlt. Denn den genannten Anteil könnte Corint Media ohnehin nur einfordern, wenn man als Verwertungsgesellschaft alle Presseverlage vertritt, deren Inhalte über die Google-Suche zu finden sind. Das ist aber bei Weitem nicht der Fall.

Illusorische Summe

Weiterhin dürfte strittig sein, welche Umsätze Google genau mit den Diensten generiert, die vom Leistungsschutzrecht berührt werden. Immerhin bietet das Unternehmen ein recht breites Portfolio an Diensten an, die keinesfalls alle dazu dienen, Presseveröffentlichungen zu finden. Ob etwa die Werbeeinnahmen YouTubes oder aus dem AdSense-Anzeigenprogramm mit gewertet werden, dürfte man berechtigterweise bezweifeln.

Corint Media will laut Schwennicke auch Facebook ordentlich zur Kasse bitten. Das Social Network zieht sich bisher auf die Position zurück, gar keine Suchmaschine zu sein und daher auch nicht vom Leistungsschutzrecht berührt zu werden. Bei Corint Media sehe man dies aber anders und habe auch "gute Argumente" hierfür, so der neue Chef.

Entgegen dem letzten Eindruck sieht Schwennicke auch nicht, dass die Front der Verlage in dieser Frage bröckelt. Zuletzt hatte die Madsack Mediengruppe mit ihrer angedrohten Kündigung der Mitgliedschaft Aufsehen erregt. Der Verlag beklagte sich dabei über die Dominanz des Axel Springer-Verlages, der mit Tricks möglichst viele Klicks auf seinen Angeboten generiere und so aufgrund der aktuellen Verteilschlüssel höhere Anteile an den Ausschüttungen bekommen würde, als aufwendig recherchierende Medien.

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