QAnon-Verschwörung: Im Hintergrund ging es um profane Interessen

Hinter QAnon hat sich der wohl wirrste und zugleich auch erfolgreichste Verschwörungsmythos der letzten Jahre entsponnen. Recherchen haben bei den Ursprüngen der Geschichte nun sehr profane Antriebskräfte offengelegt. Journalisten des US-Nachrichtensenders NBC News haben die Spuren QAnons über seine Anfänge hinweg zurückverfolgt. Am Ende zeichnet sich ein ziemlich klares und einfaches Bild. Hauptsächliche Triebkraft hinter dem Verschwörungsmythos war nicht etwa ein großer Unruhestifter. Vielmehr lässt sich die überaus erfolgreiche Kampagne auf drei kaum bekannte Nutzer zurückverfolgen, die einfach einen Weg suchten, mit ihren Online-Aktivitäten etwas mehr Geld zu verdienen.

Heute ist QAnon nahezu überall präsent, wo die neue Rechte sich auf den Straßen und im Netz formiert. Ob nun auf den Wahlkampf-Veranstaltungen Donald Trumps oder den Querdenker-Demos hierzulande: Überall laufen viele Menschen mit dem Q-Logo herum. Zu tun hat man es hier mit Anhängern einer Geschichte, wonach eine Machtelite Kinder foltert und missbraucht und es der geheime Regierungsplan Donald Trumps war, diesen das Handwerk zu legen und die Opfer zu befreien. Die Informationen darüber sollten von Q stammen, einem hochrangigen Mitarbeiter der US-Regierung, wobei das Q auf die entsprechende Stufe einer starken Sicherheitsfreigabe hinwies.

Nicht der erste Anon

Besonders originell war dies aber nicht. Für viele Menschen dürfte es wirklich verwunderlich sein, dass solch eine wirre Geschichte, für die es keinen einzigen triftigen Beleg gibt, überhaupt von irgendwem aufgegriffen wird. Zuvor gab es aber schon eine ganze Reihe anderer Anons, die aber weitgehend unbekannt blieben. So wollte ein angeblicher FBIAnon interne Informationen über die Clinton Foundation liefern können. Und ein HLIAnon (High Level Insider) behauptete zu wissen, dass Prinzessin Diana ermordet wurde, weil sie schon früh von den Planungen für die Anschläge des 11. September wusste und diese stoppen wollte.

Neben diesen und einigen anderen tauchte dann eben QAnon als nächste angebliche Geheiminformation auf. Zu den Ursprüngen dessen soll eine YouTuberin namens Tracy Diaz gehören, die lediglich einige tausend Abonnenten vorweisen konnte und einige Zeit eine Talkshow auf dem rechten Nischensender Liberty Movement Radio veranstaltete. Diaz tat sich allerdings mit zwei Moderatoren des 4chan-Boards zusammen. Gemeinsam sorgte man dafür, dass Analysen zu den ersten Q-Postings eine gewisse Aufmerksamkeit auf YouTube erreichten.

Anschließend siedelten sie die Veröffentlichungen auf das noch etwas abgründigere 8chan-Board um und trieben die Debatte um die vermeintlichen Informationen auf mehreren anderen Social Media-Plattformen voran. Das genügte letztlich als Anschub, um QAnon zu einem enorm bekannten Verschwörungsmythos aufsteigen zu lassen, der sich finanziell gut rentierte. Und das nicht nur über die deutlich gestiegenen Abonnenten-Zahlen in Diaz' Kanal und einen rasanten Anstieg der Nutzerzahlen auf 8chan, sondern in erster Linie aufgrund zahlreicher Spenden für "Q-Research" - also die Erforschung vermeintlicher Hintergründe zu der Geschichte.

Siehe auch:


Usa, Qanon, Trump-Rally Usa, Qanon, Trump-Rally Marc Nozell (CC BY 2.0)
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