Per Post & Kurier: Corona sorgt für Digitalisierung des Drogenhandels
Wenn man nicht mehr vor die Tür darf, lässt man sich die Drogen eben liefern
Für Konsumenten von illegalen Drogen brachte die Corona-Krise eine klare Hürde mit: Europaweit galten teilweise drastische Ausgangsbeschränkungen die den sonst üblichen Gang zum Dealer erschwerten oder sogar unmöglich machten. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich hier sehr schnell eine Veränderung in der Art, wie Verkäufer und Konsumenten zusammenfinden, verzeichnen ließ - aber auch, welche Drogen wie viel konsumiert wurden. Infografik: Europäischer Drogenbericht 2020 Basis bildet hier eine Studie des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction, die im April 2020 gestartet wurde. Ein Trend: eine verstärkte 'Digitalisierung' des Drogenmarktes. Wichtiger Baustein dieser Entwicklung sind demnach "Transaktionen durch verschlüsselte mobile Kommunikationsplattformen" und eine rasante Umstellung der Vertriebswege, beispielsweise auf Paket- sowie Heimlieferdienste. Das Darknet, oft in Verbindung gebracht mit dem Drogenhandel, spielt laut den jüngsten Erkenntnissen eine deutlich "kleiner als erwartete Rolle".Weniger Koks und MDMA, mehr Cannabis
Wie der Drogenbericht der EU weiter aufzeigt, war während der ersten Monate des Jahres demnach auch ein klarer Rückgang beim Konsum von Kokain und MDMA zu verzeichnen. "Der Rückgang des Gebrauchs dieser Drogen wurde durch Abwasserstudien in einer Reihe von europäischen Städten bestätigt", so die Experten. "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die derzeit verfügbaren Daten darauf hindeuten, dass es einige Veränderungen in Drogenkonsummustern während der ersten Phasen der COVID-19-Pandemie in Europa gegeben hat." Anstiege waren dagegen beim Cannabis-Konsum zu verzeichnen.
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