Galileo-Bericht: Ausfall? Im letzten Jahr gab es doch keinen Ausfall?!

Der tagelange Ausfall des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo fand eigentlich gar nicht statt. Die jetzt veröffentlichte offizielle Statistik des Dienstes zeigt eine durchgängig grün gefärbte Verfügbarkeits-Aufzeichnung an.
Navigationssystem, Galileo, Galileo Satellit
BQ

Verfügbarkeit der Galileo-SatellitenGalileo: Wo soll hier ein Ausfall sein?
Ein fehlerhaftes Update hatte im Juli letzten Jahres dafür gesorgt, dass die Positions­bestimmung über das neue Galileo-System schlicht nicht mehr vernünftig funktionierte. Bis die Probleme behoben waren und die Nutzer wieder die erwartete Qualität bei den Ergebnissen bekamen, vergingen immerhin knapp sechs Tage. In den Daten ist davon allerdings schlicht nichts zu sehen - was an einem recht kreativen Umgang mit der Statistik liegt.

Der Widerspruch zwischen dem eindeutigen Ausfall im vergangenen Sommer und dem Reporting lässt sich im Grunde recht einfach erklären. Die Satelliten haben jeweils eine Zielsetzung von 77 Prozent Verfügbarkeit über den Monat hinweg. Denn im Orbit sind ausreichend Galileo-Komponenten positioniert, um kleinere Ausfälle einzelner Einheiten auszugleichen. Rein theoretisch genügt es also, wenn jeder Teil des Gesamtsystems mehr als 77 Prozent der Zeit online ist.

Auf die Perspektive kommt es an

Betrachtet man nun die Daten zu jedem einzelnen Satelliten, wie es in dem Bericht der Fall ist, kommt man über den gesamten Monat hinweg auf eine Verfügbarkeit von etwas über 80 Prozent. Somit haben alle Einheiten das Performance-Ziel erreicht und die Betreiber konnten eine durchgängig grüne Matrix zeichnen.

Das Problem ergibt sich in der Praxis dadurch, dass die Ausfallzeiten aller Satelliten ausgerechnet zum gleichen Zeitpunkt zu verzeichnen waren. Erst das sorgte dafür, dass die Positionsbestimmung weitgehend komplett ausfiel. So zeigt sich, dass die Performance-Daten der einzelnen Einheiten eben wenig über das Gesamtsystem aussagt. Komplett verschwiegen wird die Störung in dem Bericht keinesfalls. Ein entsprechender Vermerk ist durchaus zu finden - allerdings im Anhang des 40-seitigen Dokuments, während das Verfügbarkeits-Diagramm weit vorn und mit einer großflächigen Grafik gezeigt wird.

Siehe auch: Galileo-Satelliten: Der Grund für mysteriösen Ausfall ist nun bekannt
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