NASA-Rover soll kopfüber unter dicken Eisschichten herumfahren

Dass man Rover auf der Oberfläche anderer Planeten herumfahren lassen kann, haben die NASA-Ingenieure bereits mehrfach bewiesen. Jetzt aber arbeitet man an einer weit größeren Herausforderung und will Rover unter kilometerdickem Eis agieren lassen.
Es gibt im Sonnensystem immerhin mehrere Monde, die von dicken Eisschichten bedeckt sind, unter denen es wahrscheinlich ganze Ozeane aus flüssigem Wasser geben dürfte. Zu nennen wäre hier Enceladus, der um den Saturn kreist, und auch der Jupiter-Mond Europa. Während man bei den Mars-Missionen im besten Fall damit rechnet, fossile Überreste einstiger Ansätze von Leben entdecken zu können, kann es gut sein, dass im Wasser der beiden Monde zumindest Mikroorganismen leben. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, bergen die Mond-Meere doch ausreichend spannende Informationen für die Wissenschaft.

Erfahrungen in der Erkundung solcher Umgebungen will die NASA jetzt mit "Bruie" sammeln, dessen Name für "Buoyant Rover for Under-Ice Exploration" steht. Dabei handelt es sich um einen Rover, der eine geringere durchschnittliche Dichte als Wasser aufweist und somit vom Auftrieb nach oben getragen wird. Auf diese Weise soll es ihm möglich sein, unter der Eisfläche quasi auf dem Eis herumzufahren und so eine Welt zu erkunden, die im Grunde einfach auf dem Kopf steht. Rover unter dem EisBruie im Einsatz

Erste Tests in der Antarktis

"Wir wissen, dass sich Leben oft auf Oberflächen ansiedelt, das gilt für den Meeresgrund ebenso wie die Eis-Wasser-Trennfläche weiter oben", erklärte Andy Klesh, einer der führenden Ingenieure des Projektes. Bisher erkundete man die Regionen unter dem Eis meist mit U-Booten, was aber erhebliche Nachteile mit sich bringt. Oft genug kollidierten diese mit Eisformationen unter Wasser oder benötigten eine Menge Energie, um ihre Position an einer interessanten Stelle zu halten. Daher dreht man die Erfahrungen mit normalen Rovern einfach um und lässt Bruie auf dem Kopf unter dem Eis herumfahren.

Um das Prinzip zu erforschen, wird die jetzt konstruierte Version des Bruie-Projekts erst einmal auf der Erde zum Einsatz kommen - nämlich unter den Eisschichten der Antarktis. Dafür werden Wissenschaftler vor Ort Löcher ins Eis bohren und das System inklusive diverser Instrumente an den Arbeitsplatz bringen. Bruie wird hier im Gegensatz zu früheren Geräten auch die Möglichkeit bieten, an einem Punkt festmachen und über längere Zeit Daten liefern zu können. Gespannt sein darf man später dann auf die Ideen, wie man einen Rover auf den Monden der großen Gasplaneten unter das Eis bringen will. Denn hier sind die Eisschichten über dem flüssigen Teil der Wasseroberfläche teilweise 19 Kilometer dick.

Siehe auch: Rosa Schleim? - Jadehase-Mondrover findet farbige, gel-artige Substanz
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