AAA-Titel mit Hakenkreuzen:
Neues Wolfenstein ungeschnitten in DE

Seit dem letzten Jahr ist das generelle Verbot der Darstellung von Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen in Videospielen Geschichte. Jetzt schickt sich mit Wolfenstein Youngblood der erste Titel eines großen Entwicklers an, von dieser Regelung Gebrauch zu machen. Der Titel wird auch in Deutschland in einer ungeschnittenen Version angeboten.
Google, Bug, Hakenkreuz, Swastika
Pixabay

Wolfenstein kehrt 25 Jahre später mit Hakenkreuzen zurück

Wolfenstein steht für viele Spieler als eines der Symbole für die Diskussion um Zensierung in Deutschland, war das Spiel doch aufgrund der "Darstellung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" 1994 hierzulande beschlagnahmt und indiziert worden. Im letzten Jahr waren die Regelungen, die zu dieser Indizierung führten, nach langer Diskussion durch die verantwortliche "Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle" (USK) angepasst worden. Seit dem ist es nach Einzelfallprüfung möglich, beispielsweise auch für Spiele mit Hakenkreuz-Darstellungen eine Altersfreigabe zu erhalten - an dem grundsätzlichen Verbot von Kennzeichen nach § 86 a StGB hat sich aber nichts geändert. Von dieser Anpassungen macht jetzt Bethesda, Entwickler von Wolfenstein, als der erste große Publisher Gebrauch.


Wie Golem schreibt, bietet der Publisher seit heute in Deutschland vier neue Spiele an: Dazu zählen eine deutsche und eine internationale Version von Wolfenstein Youngblood, dazu kommen noch deutsche und internationale Umsetzungen des VR-Spiels Cyberpilot. Wie üblich zeigen sich zwischen deutschen und internationale Versionen nur sehr wenige Unterschiede, allerdings gilt dies nicht für einen für viele Spieler wichtigen Aspekt: In der internationalen Fassung wurde die Darstellung von Symbolen nicht beschnitten, hier sind Nazis und Hakenkreuze klar im Spielablauf zu erkennen.

Freigabe durch die USK

Bethesda konnte für seinen Titel durch die USK eine entsprechende Freigabe nach der sogenannten Sozialadäquanzklausel erreichen. Diese besagt, dass die Verwendung von eigentlich verbotener Symbole "in Kunst und Wissenschaft" nach Einzelprüfung möglich ist, wenn dies "der Darstellung von Vorgängen des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient". Wie diese Regelung im Bezug auf die neuen Bethesda-Titel angewendet wurde, wollte die USK nicht kommentieren.
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