Windows 10: Wie 650 Dollar Microsoft vor Klage wegen Upgrade retteten

Microsoft hat offenbar mit der Zahlung von wenigen hundert Dollar eine Klage wegen der zweifelhaften Umsetzung der Upgrade-Aufforderungen rund um Windows 10 abgewehrt. Das Unternehmen stellte einem Amerikaner einen Scheck aus, nachdem dieser den Redmondern die Arbeitszeit für die Entfernung von Windows 10 vom Rechner seines Alzheimer-erkrankten Großvaters in Rechnung stellte.
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Wie das britische IT-Portal The Register berichtet, liegt der Publikation ein von Microsoft ausgestellter Scheck über die Summe von 650 US-Dollar vor, der an einen Mann aus dem US-Bundesstaat Texas geschickt wurde. Dieser hatte zuvor von Microsoft eine Entschädigung verlangt, weil das unfreiwillige Upgrade auf Windows 10 den Rechner eines Bekannten unbenutzbar gemacht hatte und er daraufhin mit viel Aufwand ein Downgrade durchführen musste.

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Der Tech-Berater hatte 10 Stunden damit verbracht, den vor langer Zeit selbst gebauten PC seines an Alzheimer erkrankten Großvaters von Windows 10 zu befreien. Er musste nach eigenen Angaben Windows 7 erneut installieren und so modifizieren, dass es Windows XP ähnlich sieht. Dies war nötig, weil der Rechner vor 10 Jahren gebaut wurde, als der Verwandte an Alzheimer erkrankte und so gestaltet war, dass er dem von dem Mann am Arbeitsplatz verwendeten Windows XP sehr ähnlich war. Auf diese Weise sollte die Bedienung erleichtert werden.

Da die Erkrankung immer weiter fortschritt, hatte sich die Verwendung des PCs zu einem wichtigen Punkt in der täglichen Routine des Mannes entwickelt. Als dann das Upgrade auf Windows 10 erfolgte, brachte dies den Tagesablauf so sehr durcheinander, dass im Haushalt des Großvaters Unruhe entstand, die auch seine mit ihm zusammenlebenden Verwandten in Mitleidenschaft zog.


Der Großvater hatte offenbar im Mai oder Juni versehentlich das Upgrade auf Windows 10 angestoßen, da zu diesem Zeitpunkt ein Klick auf die "Schließen"-Schaltfläche der Upgrade-Aufforderung dafür sorgte, dass das Upgrade anlief - statt es wie erhofft abzulehnen. Microsoft wurde wegen dieser Praxis bereits vor dem Auslaufen des Gratis-Upgrade-Angebots im Juli verklagt und hatte die Funktionalität der Schaltfläche deshalb zuletzt verändert.

Der Enkel des Betroffenen kümmerte sich darum, dass der Rechner wieder in einen möglichst originalgetreuen Zustand versetzt wurde. Dafür war allerdings viel Arbeit nötig. So konnte ein Downgrade nicht erfolgreich durchgeführt werden, was eine neue Installation nötig machte. Mangels eines optischen Laufwerks kam dazu ein Flash-Laufwerk zum Einsatz. Die weitere Einrichtung dauerte ebenfalls ihre Zeit, so dass letztlich 10 Stunden dafür draufgingen.

Keine Spende für Alzheimerhilfe

Ursprünglich forderte der Mann dann unter Androhung einer Klage die Zahlung von 650 Dollar als Entschädigung, woraufhin Microsoft ihm eine Visa-Guthabenkarte im Wert von 500 Dollar und 150 Dollar Gutschrift auf einen Einkauf im Microsoft Store anbot. Dies lehnte er ab, weil er stattdessen lieber einen Scheck mit Microsofts Namen haben wollte, den das Unternehmen an eine Hilfsorganisation für Alzheimerkranke schicken sollte. Dies lehnte der Konzern jedoch ab, so dass der Mann den Scheck selbst an eine entsprechende Organisation weiterleitete.

Ein Verfahren gab es wegen des Falls nie, der Mann warb jedoch dafür, dass andere Betroffene Klage gegen Microsoft einreichen, wenn sie durch die irreführende Umsetzung der Upgrade-Aufforderung von Windows 10 Probleme erfahren haben. Er beruft sich dabei auf die Endbenutzerlizenzbestimmungen (EULA) von Microsoft, laut denen man seiner Meinung nach in bestimmten Fällen Ansprüche gegen den Konzern erheben kann, wenn durch ein Produkt Probleme entstanden sind.
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