Neues Speicher-Konzept: Winzig klein und rechnet auch noch selbst

Ein neues Konzept für Speichertechnologien setzt auf Ionen als Informationsträger. Speicherzellen können dadurch bis in atomare Dimensionen verkleinert werden. Die geringe Größe soll allerdings nicht den einzigen Vorteil dieser Technologie darstellen.
Modell, Molekül, Atome
Flickr: net_efekt
Entwickelt wurde das Konzept von Wissenschaftlern an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Ruhr Universität Bochum (RUB). Diese verfolgten hier den Ansatz, nicht nur Elektronen als bewegliche Teilchen zu nutzen, sondern eben auch Ionen. Beide sollen sich die klassischen Aufgaben innerhalb eines Speichermediums teilen.

Im Grunde handelt es sich um eine Technik, die auf verschieden starken elektrischen Widerständen beruht. Die Informationen werden gespeichert, indem über eine angelegte Spannung die Ionen in einem Metalloxid verschoben werden. Die Position bleibt, wenn kein Strom anliegt, erhalten, so dass man einen dauerhaften Speicher bekommt.

Hinzu kommt, dass Ionen wesentlich größer und schwerer sind als Elektronen und es mehr Energie benötigt, bis diese sich verrücken lassen. Dadurch können sehr schwache Ströme eingesetzt werden, um die Informationen auszulesen. Hier muss nur gemessen werden, wie sich die Elektronen dann im Zuge des spezifischen Widerstands der jeweiligen Speicherzelle verhalten.

Speicher berechnet auch gleich Dinge

Allerdings taugen die Erkenntnisse der Forscher nicht nur zur Konstruktion sehr viel kleinerer Speichermedien. Auch deren Architektur ermöglicht das Beschreiten neuer Wege. Denn die widerstandsbasierten Speicher können auch in Form neuronaler Netze organisiert werden und entsprechend wie ein Gehirn funktionieren. Dadurch ließen sich auch direkt im Speicher Daten verarbeiten und es wäre nicht zwingend notwendig, diese ständig zwischen den inzwischen recht zahlreichen Speichern, die in einem modernen Computer zu finden sind, hin- und herzuschieben.
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