Fujitsu reichen unscharfe, verpixelte Bilder zur Personenerkennung

Der japanische Konzern Fujitsu hat ein neues Bildanalyse-System vorgestellt, mit dem einzelne Personen auch auf sehr unscharfen Bildern einfacher Überwachungskameras über längere Wege hinweg verfolgt werden können. Im Sinn hat man hierbei durchaus sinnvolle Anwendungen, auch wenn das Missbrauchs-Potenzial natürlich groß ist.
Sicherheit, Kamera, überwachung
K's Photo's (CC BY-SA 2.0)
Systeme, die eine Reihe von bestimmten Menschen auch in größeren Ansammlungen von Leuten identifizieren und ihre Bewegungsprofile erstellen können gibt es schon länger. Allerdings sind diese in der Regel auf recht gut auflösende Kameras angewiesen, die Einzelheiten der Gesichter ausmachen und zur Identifizierung anbieten können. Das in den Fujitsu Laboratories entwickelte System benötigt dies nun nicht mehr.

Die meist nicht besonders gute Bildqualität der meisten Überwachungskameras ist bekannt. Selbst menschlichen Betrachtern, deren Gehirne geradezu Meister in der Mustererkennung sind, fällt es bei diesen vielfach schwer, konkrete Personen zu erkennen. Dem neuen Fujitsu-Algorithmus soll aber genau dies mit hoher Sicherheit gelingen - auch wenn die jeweiligen Menschen auf den Bildern lediglich in Form verwaschener Konturen zu sehen sind.

Fujitsus neue BilderkennungFujitsus neue BilderkennungFujitsus neue BilderkennungFujitsus neue Bilderkennung

Dafür werden auch bei stark verpixelten Aufnahmen die Verhältnisse der Konturen von Köpfen und Körpern zueinander analysiert, zusätzlich sind die Farbabstufungen hilfreich. Den Angaben zufolge ist es so beispielsweise möglich, dass auf dem Bild einer Kamera in einem Einkaufszentrum in einer Menschenmenge einige Personen herausgepickt werden. Ihr Weg durch das Gebäude lässt sich anschließend anhand der Aufnahmen verschiedener anderer Kameras nachvollziehen. Tests unter realen Bedingungen haben dabei ergeben, dass die Bewegungsprofile von rund 80 Prozent der ausgewählten Zielpersonen korrekt nachvollzogen werden konnten.

Optimierung von Fußwegen

Laut Fujitsu lässt sich die Technik beispielsweise einsetzen, um Gebäude besser zu planen, in denen größere Menschenmengen zu Fuß unterwegs sind. Das betrifft neben den genannten Einkaufszentren beispielsweise auch Orte, an denen sportliche oder kulturelle Großveranstaltungen stattfinden. Man setzte sich daher das Ziel, die Genauigkeit in den kommenden Monaten noch weiter zu steigern und die Neuentwicklung in einem guten Jahr als kommerzielles Produkt auf den Markt zu bringen.

Allerdings muss natürlich angemerkt werden, dass der Einsatz eines solchen Systems auch Probleme mit sich bringen kann. Dies beginnt damit, dass der Besuch in einem Einkaufszentrum keine private Angelegenheit mehr ist und die Betreiber sehr genau verfolgen können, welche Interessen die Besucher eines bestimmten Geschäfts noch verfolgen. Noch problematischer würde es entsprechend, wenn die Technologie im öffentlichen Raum eingesetzt wird und die Erstellung von weiter reichenden Bewegungsprofilen zulässt.
Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Jetzt als Amazon Blitzangebot
Folgt uns auf Twitter
WinFuture bei Twitter
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!