Eine Reihe von Providern begann daraufhin, die gerichtliche Entscheidung umzusetzen. Diese sah allerdings eine Sperrung der IP-Adresse 216.239.32.2 vor. Das führte dazu, dass nicht nur die Seite LeakyMails, sondern alle von Blogger gehosteten Blogs nicht mehr von Argentinien aus erreichbar waren. Laut Google geht die Zahl der über den Service gehosteten Seiten in die Millionen.
Wie das Unternehmen in einer Stellungnahme mitteilte, nahm man daraufhin Kontakt zum zuständigen Gericht und den Providern auf, um die Angelegenheit zu klären. Immerhin handle es sich bei der Sperrung einer Webseite im Prinzip um nichts anderes, als wenn ein Zeitungsverlag oder ein Fernsehsender geschlossen würden. Die dafür genutzten Instrumente sollten entsprechend vorsichtig eingesetzt werden.
IP-Blockaden seien dafür ein völlig unzeitgemäßes Mittel. Immerhin habe die Verknappung der IPv4-Adressen dazu geführt, dass schon lange oftmals eine Vielzahl von Webseiten unter der gleichen numerischen Kennung erreichbar ist. Außerdem werde in einigen Bereichen auch die Methode einer dynamischen IP-Adressvergabe eingesetzt, so dass es auch nicht sinnvoll ist, bestimmte Inhalte mit einer konkreten IP-Adresse in Verbindung zu bringen.
Für Google stellt das Vorgehen der argentinischen Justiz und der Provider des Landes dabei keine Kleinigkeit dar. Die Anwälte des Konzerns beriefen sich in ihrer Kritik so unter anderem auf die international gültige Erklärung der Menschenrechte und einer multilateralen Vereinbarung zum Recht auf freie Meinungsäußerung im Internet, die auch von Argentinien unterzeichnet wurde.
2011-08-22T10:51:37+02:00Christian Kahle
Alle Kommentare zu dieser News anzeigen