Apple: Produktion soll außerhalb Chinas mit gleicher Arbeitszeit laufen

Der Computerkonzern Apple will bei der Produktion zwar weniger auf Werke in China setzen - auf die dortigen problematischen Arbeitsbedingungen möchte man aber nicht verzichten. So hebelt das Unternehmen unter anderem Arbeitszeitregelungen anderswo aus.
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In Indien ist Apple in Kooperation mit dem Partner Foxconn aktuell damit beschäftigt, erst einmal gegenüber verschiedenen Regionalregierungen Lobbyarbeit für eine Aufweichung der Arbeitsschutzbestimmungen zu leisten. Wenn dies erfolgreich ist, soll dann auch eine Gesetzesänderung auf der gesamten indischen Bundesebene angestrebt werden.

Wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, haben sich Führungskräfte Apples und die Lobbygruppe Indian Cellular and Electronics Association - die das US-Unternehmen sowie seine Zulieferer wie Foxconn, Pegatron und Wistron vertritt - über sechs Monate hinweg mit Regierungsvertretern des Bundesstaates Tamil Nadu getroffen. In der Region hatte Foxconn die größte iPhone-Produktionsstätte Indiens aufgebaut. Dort sollen nun Änderungen des Arbeitsrechtes dazu führen, dass in der Fabrik die gleichen Arbeitszeiten wie in China eingeführt werden können.


Mehr Flexibilität

Konkret bedeutet dies, dass man statt des bisherigen Dreischicht-Systems mit jeweils acht Stunden auf ein Modell mit zwei mal zwölf Stunden umsteigen will. Dafür muss es Gesetzesänderungen geben, da derzeit keine Arbeitszeit von über neun Stunden erlaubt ist. Weiterhin soll es möglich werden, statt 75 zukünftig bis zu 145 Überstunden pro Quartal anzuhäufen. Nicht angetastet soll hingegen eine Regelung werden, nach der die Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden begrenzt wird.

Die Unternehmensvertreter sehen in der Ausweitung der Schichtdauer unter anderem auch eine Möglichkeit, mehr Frauen in die Belegschaft zu bekommen. Diese könnten ihre Arbeitswege dann jeweils in den Stoßzeiten bewältigen. Aktuell verlässt die Belegschaft hingegen bei der zweiten Schicht das Werk am späten Abend. Für Frauen ist es dann oft deutlich unsicherer, sich alleine auf den Weg zu machen.

Allerdings dürften Sicherheitsinteressen von Frauen eher vorgeschoben sein. Im Kern geht es Apple vor allem um eine höhere Flexibilität, mit der man die Beschäftigten in der Produktion hält. Denn iPhones werden beispielsweise vor und direkt nach einer Neuvorstellung in riesigen Mengen produziert, während später immer wieder Monate mit einem überschaubaren Werksausstoß folgen.
Zusammenfassung
  • Apple will weniger auf China setzen, aber Arbeitsbedingungen nicht ändern.
  • In Indien Lobbyarbeit für Aufweichung der Arbeitsschutzbestimmungen.
  • Foxconn will in Tamil Nadu Arbeitszeiten von zwei mal zwölf Stunden.
  • Bis zu 145 Überstunden pro Quartal möglich.
  • Ausweitung der Schichtdauer soll mehr Frauen in die Belegschaft bringen.

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