Fentanyl-Antikörper: Forscher entwickeln Impfung gegen Drogensucht

Forscher haben einen "Impfstoff" entwickelt, der womöglich gegen die Entwicklung einer Drogensucht helfen kann. In der ersten vorliegenden Form wird dafür gesorgt, dass Fentanyl im Gehirn keinen Rausch verursacht.
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Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das bis zu 50-mal stärker als Heroin und 100-mal stärker als Morphium wirkt. Es wird von Ärzten zur Behandlung starker Schmerzen nach Operationen oder bei Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium verschrieben. So effektiv wie es gegen Schmerz hilft, wirkt es aber eben auch als Rauschmittel. Der Stoff ist daher eine der Triebfedern der Opiodkrise in den USA, wo Ärzte lange sehr leichtfertig Schmerzmittel verschrieben und so sehr viele Menschen eine Sucht entwickelten.

Ein Forscherteam unter der Leitung der Universität Houston hat nun allerdings möglicherweise einen vielversprechenden Ansatz entwickelt, wie man das Problem angehen könnte. Finanziert wird die Arbeit vom Verteidigungsministerium über das Alcohol and Substance Abuse Disorder Research Program. Erste Ergebnisse konnten nun im Journal Pharmaceutics veröffentlicht werden.

Rückfall-Risiko ausschalten

Colin Haile, Forschungsprofessor für Psychologie und Hauptautor der Studie, erklärte, dass der neue Impfstoff "in der Lage ist, Anti-Fentanyl-Antikörper zu erzeugen, die sich an das konsumierte Fentanyl binden und verhindern, dass es ins Gehirn gelangt, sodass es über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden werden kann". Selbst wenn ein Süchtiger hier nun also wieder zu dem Mittel greifen würde, hätte dies keinen Effekt. Ein Rückfall in der Suchttherapie wäre also quasi ausgeschlossen.

Haile fügte hinzu, dass die Anti-Fentanyl-Antikörper nicht mit anderen Opioiden kreuzreagieren. Das bedeutet, dass eine geimpfte Person zur Schmerzlinderung weiterhin mit anderen Opioiden behandelt werden kann. Hier besteht dann aber natürlich die Gefahr, dass der Patient entsprechend auch versuchen könnte, seine Sucht mit anderen Stoffen zu bedienen. Immerhin sind diese aber oft zumindest weniger gefährlich als Fentanyl, außerdem gibt es ähnliche Forschungsprogramme auch für andere Substanzen aus der Optioid-Gruppe, sodass hier wahrscheinlich zukünftig gezielt ganze Stoffreihen ausgeschaltet werden könnten.

Sowohl in den Versuchen mit Zellkulturen als auch im Tierversuch zeigte der Wirkstoff bereits gute Ergebnisse und es traten keine unerwünschten Nebenwirkungen auf. Jetzt sollen klinische Studien am Menschen folgen. Anschließend könnte die Fentanyl-Impfung als reguläres Medikament Einzug in die Drogentherapie halten.

Siehe auch: Selbst dem Dark Web zu riskant: Fentanyl-Dealer werden rausgeworfen
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